Rezension

Gelungene Kurzgeschichte

Flavia de Luce  - Das Geheimnis des kupferroten Toten - Alan Bradley

Flavia de Luce - Das Geheimnis des kupferroten Toten
von Alan Bradley

Bewertet mit 4.5 Sternen

»Mord! Komm sofort her«, steht in dem Brief, der Flavia an einem Sonntagmorgen in ihrem Zuhause Buckshaw zugestellt wird. Wie könnte die elfjährige Hobbydetektivin einer derart dringlichen Bitte widerstehen? Mit ihrem treuen Fahrrad Gladys macht sie sich auf zum Internat Greyminster, das schon ihr Vater besuchte. Nebelumwabert ragt das altehrwürdige Gemäuer vor ihr auf, doch der Fund, der sie in einem der Badezimmer erwartet, ist noch unheimlicher: In der Wanne liegt ein nackter toter Mann, der Körper überzogen mit einer Kupferschicht ... Chemikerin Flavia ist in ihrem Element!

Ich war anfangs etwas skeptisch, ob man ein Flavia de Luce Buch in so wenigen Seiten schreiben kann und war dann doch sehr überrascht, dass das gut gelang. Natürlich kann man von einem nicht mal 30 Seiten langen Buch nicht das gleiche erwarten, wie von einem 300 Seiten langen Buch, aber dies hat auch seine Vorteile. Diesmal war es für mich unmöglich zu erahnen, wie sich der Fall ereignet haben könnte und wer der Täter ist. Aber genau das ist auch der Nachteil. Keiner der Charaktere bekommt sonderlich viel Tiefe, wodurch alle sehr unmenschlich wirken.

Aber dennoch ist es für zwischendurch eine schöne Kurzgeschichte, vor allem wenn man sich genau dieser Tatsache bewusst bleibt.