Rezension

gelungener Auftakt der Reihe

Der Tote im Keller -

Der Tote im Keller
von Anne-Kathrin Koppetsch

Martha Gerlach kämpft als erste Pastorin in Dortmund gegen einige Widerstände. Allen voran begegnet ihr der Pfarrkollege Kruse mit einer ordentlichen Portion Skepsis. Unterstützung erhält sie durch ihren anderen Kollegen Hanning. Doch dieser segnet recht bald das Zeitliche. Sein Tod ist die Folge einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Dieser Tod führt natürlich nicht nur zu Ermittlungen durch die Polizei, sondern weckt auch das Interesse der örtlichen Presse in Gestalt von Reporter Luschinski. Er schafft es Marthas Neugier zu wecken und so begibt sie sich selbst auf Spurensuche. Doch nicht jedem scheinen ihre Recherchen zu gefallen. Anonyme Botschaften lassen die Bedrohung erahnen, in die sie sich durch ihre Ermittlungen begibt.

Hierbei stößt sie dabei auf Beziehungsgeflechte, die sie sicherlich im Traum nicht erwartet hätte, und Stück für Stück kommt sie der Lösung des Falles immer näher. Hierbei hat mir im Verlaufe der Geschichte gefallen, dass man als Leser immer auf Augenhöhe mit ihr unterwegs war.

Die Figuren sind allesamt scharf und realistisch gezeichnet, allen voran natürlich Martha Gerlach. Sie ist keine Mischung aus Miss Marple und Pater Brown, wie man vermuten mag. Sie ist eine Frau, die in mancherlei Hinsicht zweifelt und auch ihre Ängste und Nöte hat. Dennoch schafft sie es ein ums andere Mal, ihr Herz in beide Hände zu nehmen und sich den Herausforderungen zu stellen, die sie erwarten.

Durch den lebendigen Schreibstil schafft es die Autorin, ein Bild zu zeichnen, das den Lebensumständen und dem Zeitgeist in der Mitte der 1960er Jahre absolut entsprechen dürfte. Zwar sind die Nachwehen des 2. Weltkrieges noch spürbar, doch es macht sich eine Aufbruchstimmung breit. Die Dialoge spiegeln zusätzlich den Menschenschlag des Ruhrpotts wider, ohne zu dieses zu überspitzen.

Vor diesem Hintergrund tritt der eigentliche Kriminalfall etwas in den Hintergrund, bleibt aber dennoch latent im Lesegedächtnis.

Als Einstieg in die dreiteilige Reihe habe ich “DER TOTE IM KELLER” als durchaus gelungen empfunden und bin mir sicher, dass ich mir auch die beiden anderen Teile noch gönnen werde.