Rezension

Gelungener Auftakt einer düsteren und blutigen Horror-Trilogie mit Vampiren, die garantiert nicht glitzern

Archaios / Archaios 1 -

Archaios / Archaios 1
von Ralph Edenhofer

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Ralph Edenhofer den ersten Band seiner auf drei Bände angelegten Vampir-Horror-Reihe „Archaios“ vor und schickt dabei eine ziemlich düstere Hauptfigur als Ich-Erzähler ins Rennen, der es mit seinem rauen Charme dennoch geschafft hat, ihn für mich einzunehmen.

Der über 1000-jährige Vampir Leonard von Montesaro, in seinen Kreisen besser bekannt als „Der Templer“ ist der Vampirherr von Manhattan und fungiert nebenbei auch noch als oberster Richter von ganz New York. Dabei ist er vor allem immer dann gefragt, wenn abtrünnige Vampire durch ihre Taten die Gemeinschaft der Vampire in Gefahr bringen. Aktuell ist er auf der Jagd nach dem „Reißwolf“, der eine ziemlich blutige Spur durch New York zieht. Nachdem er sein Zielobjekt erlegt hat, will er auch noch herausfinden, wer den Reißwolf zum Vampir gemacht hat. Dabei erhofft er sich wichtige Informationen von der ehemaligen Polizistin Veronica Masters, die der Reißwolf kurz vor seinem Ende in eine Vampirin verwandelt hat und die dadurch Zugriff auf dessen Erinnerungen hat. Leonard ahnt allerdings nicht, mit welch mächtigem Gegner er sich bei seiner Suche anlegt.  

Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, erschafft der Autor hier mit viel Liebe zum Detail eine phantastische und ziemlich düstere Welt voller Überraschungen und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Im Wechsel zu den aktuellen Ereignissen in New York gibt es immer wieder Rückblenden in die Zeit der Kreuzzüge, in denen wir miterleben, wie Leonard von Montesaro zum Vampir geworden ist. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut, lässt aber auch noch ein klein wenig Steigerungspotential für die nachfolgenden Bände.

Wer auf düstere, ziemlich blutige und atmosphärisch dichte Horrorgeschichten mit Vampiren, die garantiert nicht glitzern, steht, wird hier insgesamt sehr gut bedient und unterhalten.