Rezension

Gelunger Auftakt einer dystopischen Reihe

Windgeflüster in Fella - Lara Kessing

Windgeflüster in Fella
von Lara Kessing

Ein Auftakt zu einer dystopischen Buchreihe, die zu einem Zeitpunkt in die Geschichte startet, als sich von einer Minute auf die andere das Leben aller veränderte. 
Ein kluger Schachtzug hier mit der Geschichte zu beginnen, denn so konnte die Geschichte direkt  mit rasantem Tempo starten und fortfahren. Allerdings war es mir stellenweise dann doch zu schnell. 

Die Ereignisse überschlagen sich teilweise regelrecht und man lernte eine Menge Charaktere nur oberflächlich kennen, die ich sehr gerne etwas tiefer ergründet hätte. 
Aber, hätte man nach so einer Katastrophe auch wirklich die Ambitionen sein Umfeld kennenlernen zu wollen? Vor allem in dem Wissen, dass jede Begegnung auch der Feind sein könnte? Wahrscheinlich nicht und doch hatte ich es mir so sehr gewünscht. 
Da es sich hier ja aber um den ersten Teil der Buchreihe handelt, bleibt mir noch immer die Hoffnung, dass es mit dem ein oder anderem Charakter noch ein Wiedersehen gibt. 

Besonders Sorija aber stach dafür um so mehr hervor. Begann das Buch doch mit einem naiven Angsthasen, welches immer wohlbehütet und geschützt aufwuchs, entwickelte sie sich im Verlauf der Geschichte zu einem Teenager, der bereit war, über seinen Schatten zu springen und an seine Grenzen zu gehen. Schon wieder so eine "Wonderwoman"? Nein! 
Die Protagonistin wuchs zwar über sich hinaus, behielt aber einige ihrer Schwächen und Fehler, die meine Nerven ordentlich auf die Probe stellte. Ich hätte sie so oft - so gerne vom Wind durchpusten gelassen, ehrlich! Und doch machte gerade diese Unvollkommenheit sie zu einer authentischen Buchheldin.

Auch der Schreibstil war flüssig und leicht verständlich. Die Wortwahl war einfach gehalten und daher eignet es sich auch hervorragend für lesende Teenager.
Fesselnde und spannende Ereignisse und gefühlvolle Begegnungen  schafften es, dass ich immer weiter lesen und die Geschichte nur ungern weglegen wollte.