Rezension

Gemischte Gefühle

Afrika ist kein Land -

Afrika ist kein Land
von Jennifer McCann

Bewertet mit 3 Sternen

Leider hat mich das Buch nicht so erreicht, wie ich es mir erhofft hatte.

Da ich schon in Nordafrika in verschiedenen Ländern war, es aber leider nie weiter südlich geschafft habe, war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich kenne einige, die in Namibia, Südafrika, Botswana oder Simbabwe waren und die davon sehr begeistert erzählt haben. Daher war ich sehr neugierig auf diese vielen Länder, die hier vorgestellt werden. Und dann auch noch von jemandem, der Afrika sehr mag und sich auskennt, wie die Autorin über sich selbst schreibt. Mein Fazit ist leider sehr gemischt.

Es gab einzelne Geschichten, die mich sehr berührt haben. So hat mir zum Beispiel der Auftakt sehr gut gefallen. Ich mochte auch die Schreibweise mit den vielen Beschreibungen und die Sicht der Autorin auf die Dinge, Land und Leute. Gerade die Überlegungen im Bezug auf die Kolonialmächte und die Folgen dieser unsäglichen Übernahmen fand ich spannend.

Ich glaube, ich hätte dem Träger auch mein Wasser und meine Tabletten gegeben. Wie traurig, dass da Menschen darum betteln, Träger sein zu dürfen, um sich ein paar Kröten zu verdienen - immer in der Gefahr, das eigene Leben zu verlieren. Ich darf mir gar nicht vorstellen, dass einer erfrieren, weil er keinen Poncho hat... Sehr berührt hat mich auch die Arbeit als Freiwillige. Auch hier unvorstellbar, dass ein Kind stirbt, weil keine 30 Euro übrig sind, um Medikamente zu kaufen. Ich war 2016 in Indien und da habe ich auch eine Menge gelernt. Seitdem habe ich auch ein Patenkind dort und eins in Südafrika. Weil 30 Euro für uns eben nicht viel sind, dort aber die Welt verändern können

Von Groß-Simbabwe hatte ich noch nie gehört. Das fand ich super, dorthin würde ich auch gerne mal reisen. Erschreckend fand ich, wie die Europäer versucht haben, die Geschichte zu verdrehen. Das ist einfach entsetzlich. Da bin ich sprachlos. Das zeigt wieder, wie schwierig es heute ist, sich heute richtig zu verhalten, wo damals solche Untaten begangen wurden. Auch die Vulkanbesteigung im Krisengebiet ist für mich ein gutes Beispiel dafür, was wir Europäer vor Ort in unsrer Unwissenheit, Naivität und Unbekümmertheit oft anrichten.

Fazit… Ich fand viele der Geschichten interessant, konnte aber nicht immer den Zusammenhang erkennen. Manche Erzählungen fand ich einfach nur skurril und insgesamt kam es mir vor wie die Aneinanderreihung in einem Tagebuch. Es macht für denjenigen, der es erlebt hat, Sinn, für alle anderen aber leider nicht so. Schade, ich hätte mir mehr erhofft.