Geschichten, die das Leben schrieb...
Bewertet mit 4 Sternen
"Der Verlust wiegt immer genau so schwer, wie dieser Mensch ihn empfindet."
Diesen Satz sprach Christiane zu Salm in einem Spiegel-Interview aus, wo ich erstmals über das Buch "Weiterleben" las. Dennoch habe ich über ein dreiviertel Jahr gewartet, um dieses Buch zu lesen, bzw. lesen zu können. Es ist kein Buch, dass man eben so beginnt, immerhin geht es um Trauer, Leid, Schmerz. Es macht mit Sicherheit viel aus, in welcher eigenen Verfassung man sich befindet, um diese Thematik angehen zu können.
In dem gleichen Interview sagt die Autorin, dass aus Respekt vor den trauernden Menschen sie nicht sagen könne, welches Leid am anrührensten sei; genauso möchte ich hier verfahren, wenn ich Kritik ausübe, über einige (wenige) Seiten.
Das Buch ist einerseits als Trauerbewältigung zu verstehen (sowohl für die Teilnehmer, als auch für die Autorin), sowie als Ratgeber für Hilfesuchende. Ich denke, beides funktioniert gut. Einige Geschichten gehen einem sehr nah und sind mitfühlend geschrieben, ein-zwei berichten eher sachlich über ihre Erfahrungen. Bei einigen wiederum ist noch die Wut deutlich zu spüren, auf Andere, das gefiel mir nicht unbedingt; es hatte fast den Anschein, als ob mit dem Finger Schuldige gezeigt wird...was auch wiederum Trauerbewältigung sein mag.
Insgesamt ein hilfreiches Buch. 8/10 .