Rezension

Geschwisterliebe

Nach dreizehn Jahren -

Nach dreizehn Jahren
von Sofie Schankat

Bewertet mit 5 Sternen

Markus Sladowski ist Eishockeytrainer und das bedeutet für seine Kinder Amy und Yannick oft umziehen und meist nur möblierte Wohnungen. Dadurch ist das Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern aber sehr vertraut und innig, da ihnen oft die Zeit fehlt an einem Ort länger zu verweilen und Freunde zu finden. Als Markus die Chance bekommt als Assistenztrainer in der ersten Liga zu arbeiten, ziehen die drei nach Heschbach. Doch für Markus ist das nicht nur Grund zur Freude: hier hat er vor dreizehn Jahren selber als Spieler gearbeitet. Doch er spricht niemals über diese Zeit, die ihn jetzt wieder einholt...

Gleich zu Beginn der Geschichte wird deutlich, dass vor dreizehn Jahren in Heschbach etwas passiert ist, was die Familie für immer verändert hat. Amy und Yannick ahnen davon noch nichts, doch als Leser spürt man immer diesen Schatten über den Figuren, der sich erst zum Ende hin wirklich lichtet und die Geschichte in eine düstere Richtung lenkt und deren Auflösung echt sehr spannend war.

Aber vorwiegend geht es in diesem Buch auch um die besondere Beziehung zwischen Amy und Yannick. Die beiden sind sehr vertraut miteinander und geben sich gegenseitig Halt. Vor allem sieht Amy Yannick als ihren Beschützer an. Es war echt schön zu lesen wie nah sich die beiden sind, aber andererseits ist ihr Geschwisterverhältnis auch zu innig. Beim lesen herauszufinden, was die beiden verbindet und worauf das alles hinausläuft, fand ich sehr spannend und vor allem mitfühlend und berührend erzählt.

Ich fand die beiden vom Charakter her total interessant. Gerade Yannicks Begeisterung für Literatur und Geschichte und das immer mal wieder Zitate von seinen Lieblingsbüchern Platz in dieser Geschichte fanden, hat mir gefallen. Und Amy ist für ihr Alter noch sehr kindlich und lebt viel zu gern in ihrer Märchen und Prinzessinnenwelt und nur die beiden scheinen sich wirklich zu verstehen.

Aber auch die beiden Nachbarskinder Leon und Ienni fand ich toll. Gerade Leon ist für Yannick so ein toller Freund geworden, den Yannick bisher leider nie hatte und er hat die beiden so genommen wie sie sind. Leon war definitiv mein Lieblingscharakter in dieser Geschichte.

Besonders an diesem Buch fand ich auch die Erzählweise. Es wurde abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Personen erzählt, aber das in einem fließenden Text und dennoch war immer erkennbar, wer gerade erzählt. Somit waren die einzelnen Gefühle und Gedanken der Figuren viel greifbarer und die Geschichte für mich noch viel berührender und tiefgründiger.

Wer berührende Geschichte liebt, die aber auch jede Menge Spannung bieten, sollte auf jeden Fall dieses Buch als Lektüre wählen.