Rezension

gesellschaftskritischer Thriller

Dinge, die wir brennen sahen -

Dinge, die wir brennen sahen
von Hayley Scrivenor

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch war tatsächlich eine positive Überraschung für mich, da es mich vor allem mit dem Ende dann richtig abholen konnte. Zunächst kann es durch einen klaren, modernen Schreibstil überzeugen, der ergänzt wird durch viele unterschiedliche Erzählperspektiven. Hier muss man sich gerade zu Beginn etwas sortieren, um all den beteiligten Personen auch gut folgen zu können.

Obwohl man durch den Prolog gleich die Richtung der Handlung aufgezeigt bekommt, büßt das Buch kein bisschen Spannung ein, im Gegenteil. Durch die vielen Teilbeobachtungen und Meinungen der Bewohner dieses kleinen Ortes baut sich nach und nach ein Gesamtgefüge auf, bei dem der Leser nach einigen Seiten allzu oft das Gefühl der Lösung vermittelt bekommt, nur um dann in die Irre geführt zu werden. Der Spannungsbogen ist hierdurch durchgängig hoch und man möchte einfach wissen, was mit dem kleinen Mädchen passiert ist.

Dabei spielt die Autorin gekonnt mit den Ängsten der Menschen, mit Klischees und mit Vorurteilen – um diese dem Leser wie ein Spiegel vorzuhalten. Das Kleinstadtleben wird hier perfekt abgebildet und man reflektiert über seinen eigenen Schuldzuweisungsreflex, der öfter durchs Lesen ausgelöst wird. Die tatsächliche Auflösung kommt dann umso unerwartender und konnte mich von der Qualität dieses Buches vollends überzeugen.