Rezension

Glück gehabt!

Glück gehabt! - Olaf Fritsche

Glück gehabt!
von Olaf Fritsche

 

Nichts auf der Welt erscheint uns alltäglicher als unser 24-Stunden-Rhythmus: tagsüber von Licht und Wärme der Sonne zu profitieren und abends den Mond und die Sterne zu bewundern. Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, ja, wir sind geradezu vom Glück begünstigt.

 

Warum ist das so? Warum gibt es überhaupt Menschen?

Fragen, die uns ins Grübeln bringen und deren Beantwortung uns oft genug Probleme bereitet.

Einem, dem die Erklärung aber gar nicht schwer fällt, ist Olaf Fritsche, Naturwissenschaftler und Journalist.

Er schafft es mit Leichtigkeit, hoch komplizierte Theorien in einem klaren und leicht verständlichen Stil auf einem Niveau zu erklären, bei dem jeder interessierte Laie problemlos die geschilderten Vorgänge nachvollziehen kann.

Mit Beispielen aus unserer Erfahrung und unserem Alltag erleichtert er das Verstehen. So lässt er etwa den kaum vorstellbaren Zeitraum von 13,8 Milliarden Jahren (vom Urknall bis zum heutigen Tag) „schrumpfen“, indem er sämtliche relevanten Fakten in den für uns gut fassbaren Zeitrahmen von einem Jahr einpasst.

In 12 Kapiteln, die wiederum übersichtlich gegliedert sind, erzählt der Autor die wichtigsten Ereignisse wie eine spannende Geschichte, von der Entstehung des Universums bis hin zum Auftauchen des modernen Menschen. Unterhaltung und Wissenschaft halten sich dabei die Waage. Es gelingt Fritsche lehrreich zu schreiben, ohne belehrend zu wirken.

 

Der Text bietet ein erfrischendes Miteinander von Theorie und Lebenswirklichkeit: interessante Anekdoten aus dem Leben berühmter Wissenschaftler werden eingeflochten, und bodenständige Beispiele aus unserem Alltag geben dem Leser das Gefühl, nach Ausflügen in wissenschaftliche Themen wieder „geerdet“ zu werden. Grafiken verdeutlichen Fritsches Erklärungen zusätzlich.

Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Im Anschluss an jedes Kapitel lockert ein Cartoon zum jeweiligen Thema den Text auf.

Für die Leser, die neugierig geworden sind und mehr erfahren möchten, ergänzt Fritsche die Kapitel um ausgewählte Literatur, die er ebenfalls kommentiert.

 

Gewissermaßen mit einem Augenzwinkern erklärt uns Fritsche, warum wir auf der Erde existieren können und erinnert uns daran, wieviel Glück wir doch dabei gehabt haben.

Aber Glück ist keine Konstante. Der Autor kritisiert daher auch die unbekümmerte Art, in der wir Menschen mit unserer Umwelt umgehen. Womöglich riskieren wir, dass unser Glück sich eines Tages von uns abkehrt!