Rezension

Goethe trifft Beatles

Gezählte Tage -

Gezählte Tage
von Martin Häusler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum geht’s?

Was wäre, wenn der gesamte Erfolg der Beatles nicht auf ihrer Musik, sondern auf einem folgenschweren Pakt zwischen John Lennon und dem Teufel basieren würde? Zu Beginn der 1960er-Jahre sind die Beatles noch längst nicht so erfolgreich, wie sie es heute sind. Trotzdem ist John bereit, alles für den großen Durchbruch zu riskieren – sogar seine eigene Seele.

 

Meine Meinung

Dieses Buch kann man in meinen Augen definitiv als Experiment bezeichnen, was einerseits eine wahnsinnig interessante Umsetzung darstellt, andererseits aber auch gleichzeitig dafür sorgt, dass sich die Geschichte definitiv nicht einfach liest.

Beatles-Fans werden sicherlich eine etwas fundiertere Wissensgrundlage hinsichtlich der Ereignisse um John Lennon und die Band haben, aber auch ohne eine Menge Vorwissen fand ich die Geschichte an sich sehr interessant erzählt. Die Parallelen zu Goethes Faust waren zwar beabsichtigt und daher ziemlich offensichtlich, als Stilmittel und Gedankenexperiment fand ich es aber durchaus interessant, einen vielleicht nicht ganz so beliebten Klassiker aus dem Deutschunterricht mit der Bandgeschichte der Beatles zu verknüpfen.

In Bezug auf die Umsetzung kann ich leider nicht sagen, dass ich nach dem Lesen besonders begeistert von diesem Buch bin. So interessant wie ich die Grundidee auch finde, die Mischung aus bunten Drogentrips und Halluzinationen mit Songtexten und ein wenig Bandgeschichte war für meinen Geschmack etwas zu abgedreht, um genießbar zu sein.

Was mir allerdings sehr beim Lesen geholfen hat, war zum einen der leicht zu lesende Schreibstil und das hohe Tempo, mit dem der Plot vorangetrieben wird. Das unterstützt in meinen Augen zwar auch die etwas wirre Grundgestaltung dieser Geschichte, aber trotz nicht ganz so großer Begeisterung beim Lesen habe ich mich so immerhin nicht mühselig durch das Buch quälen müssen.

 

Fazit

Die Mischung aus Bandgeschichte, Goethes Faust und jeder Menge wirrer Drogentrips ist definitiv gewöhnungsbedürftig und sicherlich nicht jedermanns Fall. Auch wenn die Umsetzung nichts für mich war, fand ich die Idee an sich doch innovativ und habe durchaus ein gewisses Potenzial gesehen.

Dafür gibt es dreieinhalb Bücherstapel von mir.