Rezension

Ein Märchen um John Lennon

Gezählte Tage -

Gezählte Tage
von Martin Häusler

Bewertet mit 4 Sternen

Zuerst fiel mir bei diesem Buch das Titelbild ins Auge: John Lennon mit der für ihn typischen kleinen Brille, umwabert von psychedelischen Farben und im Kleinformat begleitet von seinem Kumpels, den Beatles, kreischenden Mädchen und Jesus. Aus dem Hintergrund schießt eine rote Schlange hervor, die wohl das Böse symbolisieren soll.

Und damit sind wir auch schon beim Inhalt. Was wäre, wenn die Beatles ihren Erfolg nicht dem Können von John, Paul, George und Ringo verdankt hätten, sondern einem faustischen Pakt, den John in einer schlimmen Stunde mit dem Teufel abgeschlossen hätte? Martin Häusler spielt dieses Szenario in seinem Buch konsequent durch, bis hin zu Johns Reue und seinen Versuchen vom Teufel loszukommen. Immer wieder ergibt er sich der Versuchung, Drogen, Alkohol, Mädchen führen ihn immer neu an den Rand des Absturzes. Bis zu seinem viel zu frühen Tod 1980 kämpft er einen fast aussichtslosen Kampf, bei dem ihm Yoko Ono manchmal zur Seite steht.

Ich habe die Beatlemania in meiner Jugend noch selbst miterlebt und fand das Buch deshalb spannend, es weckte viele Erinnerungen an die Lieder, Filme, Auftritte der "Fab Four". Deshalb war das Buch für mich auch so etwas wie eine Zeitreise, die aber mit neuen und mal märchenhaften und mal alptraumhaften Aspekten angereichert war.

Die Grundidee des Buches fand ich spannend, die Ausführung lief ab und zu aus dem Ruder.

Aber insgesamt hat mir das Buch gefallen. Es ist allerdings hilfreich, wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt und den Aufstieg der Beatles zumindest in groben Zügen kennt.