Rezension

Grandioser Einstieg in eine neue fantastische Welt

Das Erste Horn - Richard Schwartz

Das Erste Horn
von Richard Schwartz

Bewertet mit 5 Sternen

Dichte Atmosphäre, interessante Charaktere und eine spannende Geschichte... was will man mehr?

Zum Inhalt: Eingeschneit in einem Gasthof werden der Krieger Havald und die Magierin Leandra von der Außenwelt vollständig abgeschnitten. Mit ihnen zusammen noch einige andere Personen, unter anderem auch eine Gruppe von Briganten. Es ist zu hoffen, dass diese sich ruhig verhalten, aber die Lage droht sich zuzuspitzen. Doch damit nicht genug ereignet sich ein Mord, irgendetwas lauert in den Kellern des Gasthofs. Wem können Havald und Leandra trauen, welche Geheimnisse verbirgt der alte Gasthof und was hat das längst untergegangen geglaubte Reich Askir mit alledem zu tun?

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive Havalds erzählt. Das ist zunächst vielleicht etwas ungewöhnlich, aber ich habe es als sehr angenehm empfunden. Diese subjektive Sichtweise hat gewisse Vorteile, auch dass nicht immer ein allwissender Erzähler präsent ist, der etwas vorwegnehmen könnte und so kann man mit dem Charakter zusammen durch die Geschichte gehen und sieht alles mit seinen Augen.
Die Charaktere werden mit der Zeit eingeführt und wer schon mal ein Pen & Paper-Rollenspiel mitgemacht hat, wird doch gewisse Parallelen entdecken, wie sich die Charaktere nach und nach kennenlernen. Es beginnt nämlich tatsächlich wie der klassische Einstieg in ein Rollenspiel-Abenteuer.
Die Geschichte ist mitreißend erzählt, so dass sich die Spannung bis zum Schluss gut aufbaut; das Puzzle setzt sich immer weiter zusammen. Dann wären da noch die einmaligen Figuren, die sehr gut gelungen sind und alle ihre Eigenarten haben. Es sind einfach Charaktere, die einem richtig ans Herz wachsen. Man fühlt sich mit ihnen verbunden.
Die Atmosphäre ist ein weiterer großer Pluspunkt. Es ist wahrlich beklemmend, wie auch schon der Klappentext verspricht. Hinzu kommen viele kleine Details, wie die Beschreibungen Havalds, die gerade durch die Ich-Perspektive so gut nachvollziehbar sind. Der Gasthof lässt sich dadurch wirklich sehr gut vorstellen, es fällt einfach leicht sich ein Bild zu machen.
Besonders gefallen hat mir der Humor des Buches, der mal durch ungewollt lustige Handlungen der Charaktere zustande kommt oder auch schlicht gewollt inszeniert wird. Man merkt, dass hier nicht alles mit tiefster Ernsthaftigkeit ablaufen muss. Es gibt immer Momente für ein Augenzwinkern und das ist sehr sympathisch.
Selbst nach mehrfachem Lesen macht das Buch immer noch Spaß und ich könnte es wieder und wieder lesen. Es hat etwas, dass mich fesselt und mich nicht so schnell aus der Hand legen lässt, jedes Mal.

Fazit: Aufbruch in eine neue Welt mit großartigen Charakteren, einer tollen Geschichte, dichter Atmosphäre und der passenden Prise Humor. Mehr kann man von einem Fantasy-Roman eigentlich nicht erwarten.

Übersicht der Saga:
 
Das Geheimnis von Askir:
01 Das Erste Horn
02 Die Zweite Legion
03 Das Auge der Wüste
04 Der Herr der Puppen
05 Die Feuerinseln
06 Der Kronrat
 
Die Götterkriege: (noch nicht abgeschlossen)
01 Die Rose von Illian
02 Die weiße Flamme
03 Das blutige Land
04 Die Festung der Titanen
05 Die Macht der Alten (15. September 2014)
 
Die Eule von Askir
(unabhängiger Roman, der mit dem Hintergrundwissen, der ersten vier Askir-Teile gelesen werden sollte)
Der Inquisitor von Askir (14. April 2014)
(unabhängiger Roman, der mit dem Hintergrundwissen, der Askir-Saga und ersten vier Teilen der Götterkriege gelesen werden sollte)