Rezension

Granny, ein Mord und ich

Granny, ein Mord und ich - Angelika Godau

Granny, ein Mord und ich
von Angelika Godau

Bewertet mit 4 Sternen

Sabrina ist 34 Jahre alt, Journalistin und alleinerziehende Mutter. Als sie eines Morgens aufwacht, sitzt eine ihr unbekannte Frau neben ihrem Bett. Sabrina glaubt an eine Einbrecherin, doch die fremde Frau behauptet, ihre Ur-Ur-Großmutter zu sein. Sabrina hat natürlich Probleme damit, der Frau zu glauben, doch irgendwann muss sie einsehen, dass sie die Wahrheit sagt. Und "Granny" bittet Sabrina, ihr dabei zu helfen, einen 120 Jahre zurückliegenden Mord aufzuklären.

Mein Leseeindruck:

Das Buch spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, wobei der Vergangenheit der größere Raum eingeräumt wird. Sabrinas Vorfahrin Luise erzählt von ihrer großen Liebe Otto, der gesellschaftlich weit über ihr stand und damit eine Verbindung zwischen den beiden unmöglich wurde.

Trotz aller Widrigkeiten haben sich Luise und Otto aber im 19. Jahrhundert ineinander verliebt. Diese Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie wird in der Rückschau aus Luises Sicht erzählt. Einige Passagen wiederholen sich dann, als Ottos Tagebuch ins Spiel kommt. Die gleiche Geschichte wird dann noch einmal aus Ottos Sicht erzählt. Das fand ich etwas unglücklich, da es natürlich somit einige Wiederholungen gab. Andererseits aber war es auch durchaus interessant, seine Sichtweise kennenzulernen.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht, so dass sich die Geschichte flüssig lesen lässt. Die Unterschiede zwischen Luise, die im 19. Jahrhundert aufwuchs und Sabrina, eine Frau des 21. Jahrhunderts, treten deutlich hervor. Was mir allerdings nicht gut gefallen hat, ist Sabrinas Ausdrucksweise. Die kam mir doch zu gewollt modern daher, außerdem flucht sie unglaublich viel und ist sehr unsensibel. Das hat sie mir unsympathisch gemacht.

Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten. Man sollte hier allerdings keinen spannenden Krimi erwarten, denn da wird man unweigerlich enttäuscht werden. Der Mordfall kommt erst auf den letzten Seiten des Buches zur Sprache.