Rezension

Griechische Mythologie mal anders...

Percy Jackson 01. Diebe im Olymp. Filmausgabe - Rick Riordan

Percy Jackson, Diebe im Olymp
von Rick Riordan

Bewertet mit 5 Sternen

Story und Charaktere: 

Bisher dachte Percy eigentlich, dass er ein ganz normaler Junge wäre, der einfach mehr Probleme hat als andere. Seit er die erste Klasse besucht hat, wechselt er jedes Jahr die Schule. Ständig passieren ihm merkwürdige Dinge, sodass die Lehrer ihn nach einem Jahr vor die Tür setzen. Dieses Schuljahr ist nun fast geschafft und bisher ist nichts passiert. Gerade will Percy schon hoffen, dass er im nächsten Jahr dieselbe Schule wieder besuchen kann, als es passiert. Während eines Museumsbesuchs bittet eine seiner Lehrerinnen ihn zum Gespräch unter vier Augen. Kaum hat sich die Tür hinter den beiden geschlossen, verwandelt sie sich in eine Furie und geht auf Percy los. Wären sein Mitschüler Grover und einer seiner Lehrer nicht so geistesgegenwärtig gewesen einzugreifen, hätte Percy das Ende des Schuljahres gar nicht erlebt. Doch woher konnten seine beiden Retter wissen, was sich hinter den geschlossenen Türen abspielen würde?
War die Furie für Percy schon seltsam, kommt er in nächster Zeit aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er erfährt von Camp Halflblood, davon, dass sein bester Freund ein Satyr ist und sein Lehrer ein Zentaur. Zu guter Letzt will man ihm auch noch weismachen, dass er der Sohn des Poseidon und er somit ein Halbgott ist und dass er den Herrscherblitz des Zeus geklaut hat. Ab hier beginnt eine wahnwitzige Story, rund um die griechische Mythologie, wie die Neuzeit sie erlebt.

Percy ist ein Junge, der es nicht ganz einfach hat. Seine Mutter hat, nach dem Verschwinden seines Vaters, einen Säufer geheiratet, der sie schikaniert und rumschubst, Percy nicht mag und zuhause ein strenges Regime führt. Seinen wirklichen Vater kennt Percy nicht. Alles was er weiß ist, dass sein Vater eines Tages zur See gegangen ist und nicht zurückkehrte. Als nun plötzlich diese seltsamen Dingen um ihn herum geschehen, weiß er zunächst überhaupt nicht mehr wohin mit sich. Er weiß nicht was er glauben soll, obwohl er sieht, dass alles, was man ihm erzählt, wahr ist. Gar nicht so leicht, das zu verkraften. Als er schließlich soweit ist, die Dinge zumindest teilweise zu glauben, erhält er auch schon eine Aufgabe des Oberaufsehers des Camps, der ihm sehr unsympathisch ist. Er soll Zeus den gestohlenen Herrscherblitz zurückbringen, um einen Krieg zwischen den Göttern zu verhindern. Zur Seite stehen ihm dabei zwei Campmitglieder – einer davon sein bester Freund Grover, von dem er bisher nicht wusste, dass er ein Satyr ist. Von seinem ehemaligen Lehrer, der sich als Zentaur entpuppt, erhält er einen Kugelschreiber, der sich, schraubt man ihn auf, in ein Schwert verwandelt, mit dem Percy erstaunlich gut umgehen kann. Nicht nur das, im Laufe der Zeit erkennt er auch immer mehr, dass er tatsächlich der Sohn des Poseidon sein muss, denn das Element Wasser beherrscht er schon bald problemlos.

Percy entwickelt sich während des Buches von einem Niemand, der ständig Schwierigkeiten hat, zu einem wahren Helden, der die nun noch viel größeren Schwierigkeiten großartig meistert. Nicht nur gegenüber der Medusa behält er einen weitgehend kühlen Kopf, auch in der Unterwelt macht er eine gute Figur. Mit Hilfe seiner Freunde schafft er alles, was er sich vornimmt und wächst stetig immer weiter über sich hinaus. Ein Charakter mit Tiefe die mich begeistert hat.

Über Grover den Satry und Annabeth, die Tochter der Athene, möchte ich nicht zu viel verraten. Sie sind zwei sehr eigenwillige Charaktere mit eigener Geschichte, die Percy das gesamte Buch über zur Seite stehen. Eine tolle Kombination von Figuren, bei der keine zu kurz gekommen ist.

Selbstverständlich haben wir auf der göttlichen Seite auch noch einige Gegenspieler, von denen wir zunächst nicht wissen, dass es welche sind. Einige bekennen sich offen, nicht auf Percys Seite zu stehen, während andere im Hintergrund agieren. Durch dieses Zusammenspiel findet auch jemand der sich mit griechischer Mythologie nicht auskennt, sehr gut in das Thema hinein.

Was mir besonders gut gefallen hat: 

Die Geschichte von Percy Jackson wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was ich für dieses Buch wieder sehr gut gewählt finde. So können wir in seinen Kopf gucken und miterleben, was er durchmacht, als er plötzlich von der Welt der Götter erfährt und an diese auch noch glauben soll. Das macht die Geschichte sehr viel überzeugender, als wäre sie von einem allwissenden Erzähler beherrscht worden, der uns einen Überblick über die Gesamtsituation gibt.
Mit der Ich-Perspektive baut man als Leser eine Beziehung zum Hauptcharakter auf, der definitiv auch als solcher in Erscheinung tritt.
Besonders gefallen haben mir auch hier wieder die kurzen Kapitel, die es so einfach machen, ab und an auch mal aus der Story auszusteigen oder, wenn man nur mal eben 10-15 Min. Zeit hat, zum Buch zu greifen und ein paar Seiten zu lesen. Auch gerade für jüngere Leser macht es das Lesen sehr angenehm.

Die Einführung in die griechische Mythologie scheint mir mit diesem Buch gut gelungen zu sein. Wer sich bisher noch nicht damit befasst hat, wird hier mit Percy ins kalte Wasser gestoßen und kann das Basiswissen um verschiedene Götter und Kreaturen nachholen. Große Heroen werden benannt, die großen Gottheiten vorgestellt, das Verständnis von Himmel und Hölle erklärt und immer weiter ausgeführt. Ich denke, hier wird sich jeder zurechtfinden, der das Buch aufmerksam liest.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, flott und flüssig, die Sätze zumeist kurz, sodass der Text einfach zu lesen ist. Die Spannung baut sich von Anfang an auf, nimmt stellenweise zu und wieder ab, bevor man sich auf den Höhepunkt zubewegt. So verläuft das geschaffene Abenteuer nicht geradlinig, sondern genau richtig. Obwohl das Buch 448 Seiten hat, war es für mich durch den flotten Schreibstil, die unvorhersehbaren Vorkommnisse und den Wechsel von purer Spannung zu seichten Stellen sehr kurzweilig und hat dazu geführt, dass ich mir direkt Band 2 bestellen musste.

Durch den Mix von zwei Jungs und einem Mädchen, finden hier sicherlich nicht nur männliche Leser Gefallen an der Geschichte. Diese Reihe ist definitiv für beide Geschlechter eine tolle Sache. Zwischen den Zeilen trägt die Geschichte noch Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt, Toleranz und Akzeptanz mit sich, die ganz subtil in das Bewusstsein des Lesers übertragen werden.

Gestaltung:

Das Cover passt für mich leider nicht wirklich zum Inhalt des Buches, sowie die Umsetzung als Film, die ich mir nach dem Lesen angeschaut habe, ebenfalls nicht zum Buch passt. Da es sich hier um das Cover der „Das-Buch-zum-Film“-Ausgabe handelt, kann ich hier keine Punkte vergeben und lasse die Gestaltung in der Wertung deshalb außen vor.
Wer neu mit der Reihe beginnt, sollte sich die Bücher mit den Originalcovern zulegen, die wirklich hervorragend gewählt worden sind. Ich persönlich hätte die Originalausgabe auch gewählt, hätte ich die Filmcoverausgabe nicht auf dem Flohmarkt erstanden.

Wer lieber diese Ausgabe wählt und vielleicht sogar Fan des Filmes ist, findet in diesem Buch etwa mittig einige Bilder aus dem Film, die den ein oder anderen sicherlich begeistern können.

Wertung: 

Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, Percy Jackson werde ich auf jeden Fall auf seinen weiteren Abenteuern begleiten und auch die Story war wirklich super – nicht nur in ihrer Idee, sondern auch in ihrer Umsetzung bezüglich Schreibstil, Spannungsbögen etc. Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Buch, sodass Band 2 bereits bei mir eingezogen ist. Wer ein Buch mit vielen Seiten für kurzweilige Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig. Deshalb erhält der erste Band dieser Reihe von mir volle 5 Lila-Lesesterne.

Kommentare

jasimaus123 kommentierte am 14. November 2013 um 06:50

Wow! Super ausführliche Bewertung :)
Das Buch hab ich nicht gelesen aber den Film fand ich Super.
Lg.