Rezension

Größter Flop seit Langem…

Die Herren der Unterwelt - Schwarzer Fluch -

Die Herren der Unterwelt - Schwarzer Fluch
von Gena Showalter

Bewertet mit 2 Sternen

•Schwarzer Fluch - die Herren der Unterwelt 15 von Gena Showalter•

Ich bin ohne jegliche Erwartungen an dieses Buch gegangen, und darüber bin ich auch mehr als froh, ansonsten wäre ich nur bitter enttäuscht worden. Denn von Anfang an habe ich gemerkt, dass diese Geschichte einfach nicht unbedingt meins ist, egal wie sehr ich versucht habe, sie zu mögen. Aber Sunny und William konnten mich einfach noch von sich überzeugen!

 

Auch die Gestaltung des Covers ist nicht unbedingt meins. Ich bin kein Fan von realen Menschen auf Covers, und hier ist das eindeutig ein bisschen too much und hätte mich fast direkt wieder abgeschreckt, auch wenn die düsteren Farben richtig gut zu Sunny, William und ihrer Welt passen. Dagegen mochte ich den Schreibstil der Autorin aber super gerne. Auch wenn sie aus der Er-/Sie-Perspektive geschrieben hat, hat man sich den Protagonisten nahe gefühlt und alles hautnah miterlebt. Es war unglaublich emotional und dazu noch angenehm und flüssig zu lesen. Das hat es einem sehr leicht gemacht, durch die Seiten zu fliegen.

 

Sunny ist definitiv eine der schlagfertigsten und eigensinnigsten Protagonistinnen, die ich je kennenlernen durfte. Sie wusste genau, was sie will, was nicht und wo ihre Grenzen lagen. Noch dazu war sie super hinterlistig, tough, intelligent und nicht so leicht kleinzukriegen. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, dass einige dieser Eigenschaften in Williams Nähe total verloren gehen, und das hat mir gar nicht gefallen. Ich habe es irgendwann regelrecht gehasst, wie sie sich von William hat klein machen lassen, sich ihm praktisch unterworfen hat und all seine frauenfeindlichen Kommentare einfach so hingenommen hat, das hätte echt nicht sein müssen. Im Gegensatz zu Sunny konnte William nicht einmal ein klitzekleines bisschen meine Sympathie gewinnen. Ich dachte anfangs noch, dass er vielleicht gar nicht so schlecht ist, und er hatte wirklich seine lichten Momente, in denen er Sunny auf Händen getragen hat. Aber die meisten Zeit über war er unverschämt besitzergreifend, herablassend, teils sogar ziemlich sexistisch und einfach nicht mein Fall. Ich bin kein Fan von Alpha-Männern mit Besitzgier und Eifersuchtsanfällen, und in diesem Fall bin ich da bei William total an der falschen Stelle. Denn er ist nämlich genau das, was ihn für mich total unsympathisch gemacht hat. Sunny hatte definitiv Besseres verdient!

 

Die Nebencharaktere waren in dieser Geschichte ziemlich zahlreich vertreten, sodass ich kaum alle aufzählen kann und von den meisten noch nicht einmal ganz verinnerlicht habe, wer sie genau sind. Aber ich weiß auf jeden Fall so viel, dass ich Pandora und Anya sowie Williams Kinder total gerne mochte, sehr erfrischende Persönlichkeiten, die mich zum Lächeln gebracht haben. Auch Axel und einige andere aus Williams engem Umfeld waren schwer in Ordnung. Luzifer und Lilith hingegen mochte ich gar nicht, und auch bei Hades war ich sehr zwiegespalten, auch wenn dieser Mann wirklich richtig nett sein konnte und William zur Seite stand.

 

Ohne jegliche Erwartungen an dieses Buch ranzugehen war definitiv einer der besten Entscheidungen, die ich je treffen konnte. Denn obwohl der Klappentext absolut nicht schlecht klang und mich sehr neugierig gemacht hat, konnte mich dieses Buch einfach nicht für sich gewinnen. Ich kam anfangs zwar schnell in der Geschichte an und habe eine Zeit lang gedacht, es würde gar nicht so schlecht werden, aber irgendwann gab es plötzlich eine 180-Grad-Wendung, die meine Meinung zu dieser Geschichte ziemlich heruntergeschraubt hat. Es ist keine Frage, dass ich die Welt, in der Sunny und William leben, unglaublich interessant und vor allem faszinierend finde, vor allem mit all den übernatürlichen Wesen und der Vielseitigkeit, aber das hat nicht dazu beigetragen, dass ich dieses Buch mehr gemocht habe. Die Idee hinter der Geschichte hätte sogar gut sein können, aber irgendwie haben Sunny und William alles kaputt gemacht. Die Verbindung zwischen ihnen war auf jeden Fall der Hammer und unglaublich greifbar, aber ich fand es irgendwann einfach zu erotisch und unpassend. Bei den beiden drehte sich irgendwann jedes Gespräch um Sex und was da sonst noch zugehört. Und dann dieser ganze Sache mit der Paarungszeit und die Tatsache, dass Sunny ein Einhorn ist…manchmal war ich bei all dieser Lächerlichkeit ehrlich kurz vorm Lachanfall. Ich konnte das Buch kaum noch ernst nehmen und fand dieses Gerede einfach nur noch nervig und seltsam. Zugegeben, der Humor war manchmal echt richtig gut, aber die meiste Zeit über war es einfach nur lächerlich. Die Geschichte hat sich einfach um nichts anderes als Sex gedreht, während der Rest gefühlt im Turbotempo an einem vorbeigezogen ist, sodas man gar nicht richtig reinfinden konnte und alles, was ich wirklich gerne mehr im Vordergrund gehabt hätte, in den Hintergrund gerutscht ist. Zudem gab es wieder einige langatmige, teils unlogische und zusammenhangslose Stellen, die mein Leseflow komplett zerstört haben. Und dann gab es wieder Stellen, die viel zu schnell gelaufen sind, wie das Ende, das ich nun alles andere als prickelnd oder besonders fand. Ich war einfach nur froh, als ich endlich fertig war mit dem Buch und wieder vernünftig atmen konnte. Auf negative Weise hatten Sunny und William es echt in sich, ich habe es irgendwann kaum noch ausgehalten, sie mir als Paar anzusehen.

 

Fazit: abschließend gebe ich der Geschichte von Sunny und William 2 von 5 Sternen, was mir auch wirklich nicht leidtut. Diese Geschichte lässt sich in meinen Augen nicht gutredem, weil sie so viel in sich vereint, das einfach alles andere als das ist. Und die Charaktere waren auch nicht gerade das, was ich mir gewünscht habe sowie auch die Story selbst, die immer schlechter wurde.