Rezension

Großartig

The Immortals - Schwester des Dämons - Melissa De la Cruz

The Immortals - Schwester des Dämons
von Melissa De La Cruz

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem Ende des zweiten Bandes ging es sehr schnell mit dem dritten Band weiter. Die Geschichte knüpft mit einiger Verzögerung an den dritten Band an, allerdings wird direkt erzählt, was man in der Zeit alles verpasst hat.

Melissa de la Cruz hat ein unglaubliches Talent, die Reihe konstant spannend zu gestalten. Es gab bislang keinen einzigen Moment, der mich gelangweilt hat, was besonders bei einer Reihe etwas ganz Besonderes ist. Der Schreibstil ist weiterhin großartig. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig, die Spannung ist stets vorhanden und die Charaktere entwickeln sich sehr gut weiter.

Vor allem Skyler und Bliss gefallen mir immer besser. Beide waren zunächst sehr verschüchtert und sie waren in New York die Außenseiterinnen. Durch ihre Jobs als Models, ihre Freundschaft und ihrem Stand in der Vampirwelt, haben sie sich jedoch gemausert und besitzen mittlerweile auch deutlich mehr Ecken und Kanten. Selbst Mimi macht eine gute Entwicklung durch. Sie verhält sich immer noch wie eine Zicke und wirkt stellenweise sehr herzlos, allerdings wirkt auch sie immer verletzlicher und zeigt Anzeichen von Mitgefühl und Schwäche, was ihr sehr gut steht. Einen Rückschritt macht dagegen ihr Zwillingsbruder Jack, der in diesem Band relativ farblos geblieben ist.

Die Liebesgeschichte, die sich hier entwickelt, nimmt langsam Form an. Zwar hat sich Skyler immer noch nicht zwischen Oliver und Jack entschieden, allerdings entdeckt man immer mehr kleine Indizien, für wen sie sich am Ende entscheiden könnte.

Dazu erhält man als Leser endlich Antworten auf seine vielen Fragen. Zwar verrät Melissa de la Cruz bei Weitem nicht alle Geheimnisse, allerdings erfährt man schon eine Menge. So findet man heraus, welche Engel die jeweiligen Protagonisten sind und welche Aufgabe sie in der Vampirwelt haben. Auch über den Ältestenrat erfährt man neue Dinge. Durch den Regiswechsel ändert sich einiges und ich konnte eine Menge über die eigentlichen Aufgaben und ihre Geschichte erfahren.

Die Silver Bloods werden schrecklich und gleichzeitig interessant erklärt. Zwar hat man in den ersten beiden Bänden schon eine Menge über sie erfahren, aber ihre eigentliche Geschichte und die Gefahr, die sie in sich tragen, wird erst jetzt genauer erläutert. So sind sie u.a. hervorragende Gestaltwandler, was den Blue Bloods das Leben ordentlich schwer macht.

Schön ist auch zu sehen, welche Rolle Bliss in dieser Geschichte einnimmt. Zwar passieren einige Dinge absolut unvorhersehbar, aber genau das macht auch die Geschichte selbst aus. Bliss weiß als Protagonistin durchaus zu gefallen. Ihre Entwicklung ist ,wie oben bereits geschrieben, sehr gut und ihre Rolle ist genau passend, auch wenn man sich am Anfang oft genug fragt, wieso es nun genauso verläuft. Gleiches gilt für Dylan, bei dem ich stellenweise nicht wusste, was ich von ihm zu halten habe. Nun, wo die Wahrheit raus ist, kann man einiges viel klarer erkennen, ganz besonders die Genialität, die von der Autorin ausgeht.

Das Ende kam wie immer sehr plötzlich und lässt viele Fragen offen. Das mag für viele sicherlich ein Kritikpunkt sein, für mich dagegen nicht, da ein langes Ende mit vielen Erklärungen gar nicht zu der Reihe passen würde. Die Geschichte ist rasant, so wie auch ihr Ende und genauso soll es sein.
Dazu kommen weitere schmerzliche Verluste, die das Leben der Blue Bloods enorm verändern. Während man schon im zweiten Band von einer Person Abschied nehmen musste, sind es nun gleich mehrere. Zwar waren einige für die Geschichte relativ bedeutungslos, andere dagegen sehr wichtig. Allerdings ist es für den Verlauf der Geschichte mehr als nachvollziehbar, wieso Melissa de la Cruz im Sinne der Geschichte so gehandelt hat.

Das Cover ist leider wie immer eine Katastrophe. Abgebildet ist angeblich Bliss, die der Person auf dem Cover allerdings alles andere als ähnlich sieht. Bliss ist elegant, hat sehr rote Haare und grüne Augen. Zwar sind leichte Ansätze auf dem Cover zu erkennen, aber kein Vergleich zur Protagonistin. Ich versteh bis heute nicht, wieso man das Originalcover nicht übernommen hat, was im dritten Band äußerst passend ist, da dabei das Mal der Silver Bloods im Nacken abgebildet ist. Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen, wieso sich Ravensburger mit diesem Cover zufrieden gibt. Auch die Kurzbeschreibung ist mehr als dürftig und wird dem Buch absolut nicht gerecht. Man konzentriert sich dabei auf eine Szene, die nur sehr kurz stattfindet. Man hätte das Buch deutlich liebevoller präsentieren können.

Insgesamt ist auch der dritte Band der Immortals-Reihe ein absolutes Meisterwerk, dass großen Spaß gemacht und mich gut unterhalten hat. Melissa de la Cruz ist und bleibt eine großartige Autorin, die in Deutschland hoffentlich bald mehr beachtet wird.