Großartige Saga
Bewertet mit 5 Sternen
„Krieger der Steppe“ ist der zweite Band der Kupferblut Saga von Julia Lalena Stöcken.
Die Geschichte spielt um 3000 v. Chr. zur Kupferzeit in Osteuropa. Neval ist der ungestüme jüngere Bruder von Cuska, dem Häuptling des Steppenreitervolkes. Der momentane Frieden zwischen den Stämmen langweilt ihn etwas und so testet er immer wieder Grenzen aus. Bei einem Jagdausflug rettet er eine junge Frau, die von zwei Männern verfolgt wird. Da er die beiden Felsläufer jedoch sofort tötet, bringt er seinen Stamm in Gefahr und wird deshalb verbannt. Er wird zum Schwarzen Clan gesandt, um dort ein Krieger zu werden und endlich Gehorsam zu lernen.
Der erste Band um Nevals Bruder Cuska und seine Frau Ljuba hat mir bereist außerordentlich gut gefallen. Ich würde auch empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen, da es so einfach mehr Spaß macht.
Neval war mir im ersten Teil noch sympathischer als er es hier zu Anfang ist. Ich kann seinen Frust zwar teilweise nachvollziehen, aber trotzdem benimmt er sich häufig ziemlich unreif. Die Quittung ist seine Verbannung, mit der er überhaupt nicht gerechnet hätte. Andererseits wollte er immer ein Krieger wie sein Bruder sein und nun darf er das. Doch die harte Ausbildung und die offenen Anfeindungen verpassen seiner Selbstüberschätzung einen heftigen Dämpfer.
Vania wurde von Neval gerettet und lebt fortan bei den Steppenreitern. Ihre Unsicherheit, ihre Trauer und ihre Anpassungsschwierigkeiten, z.B. auch bei der Sprache, finde ich hier sehr schön dargestellt. Diese Details lassen die Geschichte authentisch wirken, auch wenn hier im zweiten Band der Mystik-Anteil noch höher als im Vorgänger ist.
Die Mischung ist genau richtig und auch diesmal konnte mich das Buch bis zur letzten Seite fesseln. Spannung, Historie, Romantik und Mystik sind perfekt ausgewogen und bilden eine gelungene Kombination.
Mein Fazit:
Ich finde diese Saga einfach großartig und hoffe auf eine mögliche Fortsetzung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne!