Rezension

Großartiges Buch, sehr ungewöhnliches Ende!

Ruf der Rusalka - Stephan R. Bellem

Ruf der Rusalka
von Stephan R. Bellem

Bewertet mit 5 Sternen

Lewis von Allington lebt in London, Ende des 19. Jahrhunderts, Pferdekutschen fahren durch die Gassen, es wird geschmuggelt und gemordet-und Lewis schreibt darüber Kriminalromane, ganz nebenbei bringt er dabei auch den ein-oder anderen Mörder an den Strick. Nun jedoch möchte er es ruhiger angehen lassen, denn er bekommt die Bilder der Ermordeten nicht mehr aus dem Kopf, und trinkt zu viel und zu häufig einen über den Durst. Eines Tages jedoch macht ihn ein Mädchen auf eine Mordserie aufmerksam, die London in Atem hält. Die Freundin dieses Mädchens zählt zu den Opfern, und sie möchte unbedingt, dass Allington sich dieses Kriminalfalls annimmt...

Kate wiederum ist eine junge Frau, die ganz frisch in die Großstadt London zieht und den Traum hat Journalistin zu werden! Tatsächlich darf sie nach einigen Niederlagen für eine Zeitung schreiben und erfährt auf diesem Weg auch von der selben Mordserie!

Ich muss schon sagen, dass mich lange kein Buch mehr so überrascht hat! Das Ende dieser Geschichte war einzigartig und hatte einen richtigen WOW-Effekt, den ich so nie vermutet hätte! Das Buch beginnt eigentlich relativ langsam, man lernt erst einmal in Ruhe die beiden Protagonisten kennen. Zum einen haben wir hier Lewis, ein echter Eigenbrödler, der die Einsamkeit sucht, genauso wie einen guten Scotch und der so gar keine Muse hat erneut auf Mördersuche zu gehen. Aber das Mädchen, dass ihn darum gebeten hat, hat etwas an sich, sodass Lewis ihr unbedingt helfen möchte! Er ist eigentlich kein Symphatieträger, aber dennoch konnte ich den Chrakter leiden, da er sehr gut und aussergewöhnlich gezeichnet wurde. Dann haben wir noch Dietrich, Lewis Butler, ein sehr skurriler Charakter, der viel trockenen Humor besitzt und sich von Lewis kaum etwas sagen lässt! Durch seine Sprüche, konnte er mich oft zum schmunzeln bringen. Und schließlich begleiten wir die angehende Journalistin Kate, ein bisschen naiv und voller Träume, dann aber wiederum sehr mutig und kämpferisch! Dieses Mädchen war mir von anfang an super symphatisch. Die Figur war sehr authentisch und machte es dem Leser leicht, sie ins Herz zu schließen.

Die Geschichte ist ein Mix aus historischem Roman, Krimi und sogar ein bisschen Fantasy-und Geistergeschichte, die verschiedenen Genre harmonieren hier wunderbar und die Handlung empfand ich als authentisch und gelungen! Anfangs dominieren der historische Roman und der Krimianteil, ich hatte viel Spaß dabei Lewis und Kate bei iher Arbeit im historischen London zu begleiten! Nebenbei erfährt man ganz nebenbei einiges über die arme und reiche Londoner Bevölkerung und über Korruption in verschieden Geschäften. Das Buch war sehr flott zu lesen, was an dem sehr angenehmen Schreibstil gelegen hat. Lebendig und bildhaft ist das historische London vor meinen Augen entstanden, die Seiten sind nur so dahin geflogen. Das Ende war dann absout überrasschend und ich bin immer noch etwas sprachlos! Sicher ist es ein Ende, das polarisiert und die Leserschaft spaltet, die einen werden es lieben, da es sehr ungewöhnlich ist, die anderten aber werden es umso mehr hassen! Ich empfand das Ende als absolut grandios und wünsche mir viel öfter solche Enden, die so unvorhersehbar und so wenig 08/15 sind, wie dieses!

Fazit: Ein historischer Krimi, mit einem Touch Geistergeschichte, die langsam beginnt und sich in ein grandioses, ungewöhnliches Ende steigert! Ich kann das Buch nur empfehlen, lange hat mich ein Ende nicht mehr so sprachlos zurück gelassen!