Rezension

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Großartiges Buch über Freundschaft

Wunder, die wir teilen - Sara Barnard

Wunder, die wir teilen
von Sara Barnard

Bewertet mit 4.5 Sternen

Über das Wunder der Freundschaft: Caddy und ihre beste Freundin Rosie sind unzertrennlich. Dann taucht Suzanne auf, faszinierend und voller Geheimnisse. Caddy, die sehr behütet aufgewachsen ist, himmelt sie an. Mit ihr zieht sie nachts um die Häuser und probiert alles aus, was sie sich vorher nicht getraut hat. Für Rosie ist in ihrem Leben kein Platz mehr. Suzannes Einfälle werden immer waghalsiger. Es dauert eine Weile, bis Caddy begreift, dass Suzanne professionelle Hilfe braucht ... Berührend echt und ganz nah dran erzählt Sara Barnard von Freundschaft in all ihren Facetten und lässt Caddy, Rosie und Suzanne zu Freundinnen fürs Leben werden– nicht nur füreinander, sondern auch für die Leser.

"Freundschaft", dieses Thema steht im Vordergrund der Geschichte um Caddy, Rosie und Suzanne. Erzählt wird es aus der Ich-Perspektive von Caddy und beginnt wenige Tage nach ihrem 16. Geburtstag. Für das kommende Jahr hat sie sich drei Vorsätze gefasst, nämlich
1. mächte sie gern einen Freund finden. Einen richtigen.
2. keine Jungfrau mehr sein.
3. ein einschneidendes Ereignis erleben.
Zitat S. 11
Am Ende des Buches wird der Leser erfahren, nur ein Punkt davon kann sie streichen.
Immer wieder fließen in den Text Mailnachrichten ein, so wie es halt heutzutage üblich ist.

Die Freundschaft zwischen Caddy und Rosie war eng. Caddy und Rosie kennen sich von klein auf und sind seitdem beste Freundinnen. Trotz der Distanz durch die verschiedenen Schulen, die sie besuchen, an erster Stelle steht immer ihre Freundschaft. Dann taucht Suzanne auf und bringt Unruhe mit.
Caddy mit ihren 16 Jahren geht auf eine Privatschule und ist eher der ruhige Typ.
Rosie geht zur HighSchool und trifft dort die Neue, Suzanne. Merklich verändert sich das Verhalten, da Rosie mehr denn je mit Suzanne Zeit verbringt, meint Caddy. Suzanne ist eine Charaktere, die man erst im Lauf der Handlung näher kennenlernt wie auch ihre Vergangenheit.
Das unsichtbare Freundschaftsband, was Rosie und Caddy verbindet, wird durch Suzanne auf eine harte Probe gestellt.  Doch nach und nach öffnet sich diese.

Was macht körperlicher Mißbrauch aus einem Menschen? Sicher, er kann daran zugrunde gehen. Man behält Narben, innere und äußere, versucht zu überleben und setzt eine Maske auf. Der Hang zur Selbstzerstörung bleibt, und mit ihm kann mann schnell sein Umfeld mit hineinziehen.

Die Romanidee entstand lt. Nachwort aus einem Bild im Kopf von einem Mädchen mit einem strahlenden Lächeln und einem traurigen Blick. Wie entwickeln sich Menschen, die wie hier im Buch missbraucht wurden? Was wird aus ihnen und vor allem, wie können sie sich öffnen, sich mitteilen um endlich den Schritt in ein neues Leben zu wagen, ohne den Ballast der Vergangenheit.
Ohne Kenntnis der Buchinfo würde man nicht eine derartige Geschichte hinter diesem tollen Cover vermuten.

Ein wirklich gutes All-Age-Buch, für alle, die sich nicht scheuen, etwas über Problemthemen zu lesen und sich damit auseinanderzusetzen.
Das Buch zeigt, was Freundschaft bedeutet und wie wichtig sie ist. Auch wenn man zwischendurch immer wieder mal über ein paar Steine stolpert, man sollte nicht aufgeben