Rezension

Großer Gott, wir loben dich…

Brennweite -

Brennweite
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 5 Sternen

Bernhard Aichners dritter Bronski-Krimi „Brennweite in gut eineinhalb Jahren.“
Mit Presse- und Leichenfotografen Bronski und dessen Mitermittlerin und On-Off-Partnerin Svenja Spielmann.

Autor Aichner schreibt hurtig. Er erzählt noch rasanter. Mit seinen kurzen Sätzen, zackigen Dialogen, zügigen Szenenwechseln, von Tirol nach Berlin und retour, auf nur 344 Seiten in 56 Kapiteln, sein besonderes Stilmerkmal.

Die Nachrichten kommen als „breaking news“ daher, der Wahnwitz hat Methode, doch der Leser hat keine Zeit zum Durchschnaufen.

Der Beginn im beschaulichen Bergland Tirol ist harmlos, im Kloster, nicht umsonst heißt es das „Heilige Land Tirol“. Alle Heiligkeit endet, ein Pater fällt vom Turm, ein blinder Pater wird fast von einer Marienstatue erschlagen, nein er wird von ihr berührt und fortan ist er sehend im wahrsten Sinn des Wortes. Ist ein Wunder geschehen, oder sind Svenja und Bronski einem perfiden Schwindler auf den Leim gegangen. Nichtsdestotrotz die sensationsgeile Boulevardpresse verdammt Bronski zum Fotografiren und Svenja zum Schreiben und nicht zuletzt Judith, Bronskis wiedergefunden Tochter zum Videofilmen.

Und das Unheil nahm seinen Lauf und das Schlimmste traf ein. Später. Wiesehr, ahnte Svenja zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Aichner macht sich um den Realitätswert keine großen Gedanken, sollte sich der Leser auch nicht machen. Spannung kommt im letzten Drittel allemal auf, das Ende, naja…

Der vierte Bronski-Band, heißt es, soll bereits in Arbeit sein.