Rezension

Gruselig, traurig, erschreckend

1984 - George Orwell

1984
von George Orwell

Bewertet mit 4 Sternen

Obwohl "1984" eine ganze Weile vor 1984 geschrieben wurde, kann man George Orwell als einen ziemlich düsteren Visionär sehen. Mit einem sehr nüchternden Schreibstil schildert er das Leben im neuen England unter der Herrschaft des "großen Bruders". Krieg ist immer zugegen, die Gegenwart und die Geschichte ändern sich, Liebe, Privatsphäre und Glück gibt es kaum noch. Alles scheint vom "großen Bruder" und seine Beamten kontrolliert zu werden. Wer sich nicht einfügt, der verschwindet. Ganz einfach.

Mich hat das Buch ziemlich nachdenklich gemacht und auch etwas deprimiert. Wenn man nämlich mal kritisch drüber nachdenkt, dann sind einige Dinge garnicht mal so fernab von der aktuellen Situation. Nicht genau so und auch nicht unbedingt in dieser extremen Form, aber es ist auf einem guten Wege. Vorallem was die Bereiche Zwiedenk und Neusprach. Was mich erschrocken hat war die Tatsache, dass viele aus der ab 40 Generation, die das Buch selber gelesen haben, es auch Streckenweise nicht mehr als utopischen Sci-Fi. Wie man sieht bekommt man von Orwell also ordentlich Diskussionsstoff geboten, mit der man so manche Stunde füllen kann.

Die Hauptperson, Winston Smith, fügt sich auch wunderbar in seine Rolle. Er ist in dieser verkorksten Welt keine Sunnyboy, sondern eine eher ängstliche, triste und hoffnungslose Person. Der Schein trügt jedoch, denn er ist nicht einer von denen, die vom System und vom großen Bruder gebrochen wurden. So liebt er Papier und alles, was in irgendeiner Form mit Geschichte zu tun hat.

"1984" ist einfach zurecht ein Klassiker und unglaublich lesenswert.