Rezension

Gut als Inspirationsquelle

5 Zutaten 10 Minuten - Sue Quinn

5 Zutaten 10 Minuten
von Sue Quinn

 Es ist nun ein Jahr her, dass ich mein Studium abgeschlossen habe, und da ich wieder Lust auf etwas Neues hatte, habe ich zum ersten September eine Ausbildung zur Buchhändlerin angefangen. Den Unterschied zum Studium merkt man sehr schnell: wenn man nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt, ist die Lust, etwas Aufwendiges zu kochen, nicht mehr ganz so groß. Zu diesem Zweck habe ich mir Sue Quinns 5 Zutaten 10 Minuten bestellt, in dem Wissen, dass ich es nur als Grundlage benutzen werde. Soll heißen, mir ist bewusst, dass ich viel nachwürzen muss, aber das ist okay, weil ich das Buch nur als Inspirationsquelle für schnelle Gerichte benutzen möchte.

Quinns Turboküche basiert auf drei einfachen Prinzipien: gute Produkte, gute Vorbereitung und schnelle Kochtechniken. Zudem empfiehlt sie einen gut geführten Vorratsschrank, mit dessen Hilfe man sich an so manchem Abend das Einkaufen ersparen kann. Ein absoluter Kochanfänger sollte man für dieses Buch also nicht sein, sonst werden aus den 10 Minuten ganz schnell 30 oder mehr.

Die Rezepte sind in 5 Kapitel unterteilt:

  1.     Häppchen, Imbiss & Fingerfood
  2.     Suppen & Salate
  3.     Pasta & Co
  4.     Fleisch, Geflügel, Fisch
  5.     Turbo-Desserts

Das erste Kapitel beginnt mit Snacks für einen gemütlichen Abend auf der Couch (Karamellisierte Kürbiskerne, Popcorn mit Parmesan, Grünkohl-Chips, Parmesan-Chips, Knoblauch-Tortilla-Chips) und endet mit schnellen Vorspeisen und Mittagessen wie Lauchomlett mit Ziegenkäse, Zucchini-Feta-Küchlein, Frittata mit Nudeln und Zucchini und Karanellisierte Chorizo mit weißen Bohnen.

Auch die übrigen Kapitel bieten eine ausgewogene Mischung aus Gerichten: Erbsensuppe mit Schinken, Gemüse mit Remouladensauce, Lauwarmer Getreidesalat mit Radicchio, Entrecôte mit Blauschimmelkäsebutter, Penne mit Wurst und Fenchelsamen, Hähnchenbrustfilet mit Thymian und Zitrone, Nudeln mit Sataysauce und Garnelen, Heidelbeertassenkuchen, ... Allerdings ist mir aufgefallen, dass man für viele Gerichte immer mal wieder ausgefallene Gewürze braucht. Es steht zwar dabei, woraus die Gewürzmischungen bestehen, aber nicht, wie man sie selber macht oder aus welchem Land sie kommen. Nur um einmal gegrillte Salatherzen zu machen, möchte ich mir nicht gleich einn ganzes Töpfchen Dukkah kaufen (sofern ich herausfinde, wo ich so etwas bekommen kann). Ich weiß auch nicht, was Shiso ist, oder woher ich es für die frische Kräutermischung bekommen soll. So ging es mir bei so manchem Rezept und als frischgebackene Azubine ist meine Vorratskammer nicht so gigantisch, dass ich dutzende von Gewürzen darin lagern kann, die ich vielleicht nur ein einziges Mal benutze.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir ganz gut. Die Food Fotos wirken sehr aufgeräumt, aber auf eine Art und Weise, die mir gefällt. Auch, dass der Text sehr oft in die Fotos integriert wird, spricht mich an. Rein optisch hätte ich mir vermutlich nur gewünscht, dass die Farben etwas brillianter sind (was an dem verwendeten Papier liegt).

Die meisten Gerichte sind kaum bis gar nicht gewürzt, meist fehlt sogar das Salz, und wenn gewürzt wird, dann oft mit sehr ausgefallenen Sachen. Aber wie ich schon zu Anfang geschrieben habe, möchte ich 5 Zutaten 10 Minuten nur als Inspirationsquelle nutzen, und die Rezepte durch meine eigenen Gewürze und kleine Änderungen aufwerten. Für diesen Zweck ist das Kochbuch wirklich gut geeignet. Hält man sich jedoch strikt an das Rezept, schmeckt alles ein bisschen fad. Zumindest für mich.

(c) Books and Biscuit