Rezension

Gut für den Lesespaß zwischendurch

30 Tage Sonnenschein - Jochen Till

30 Tage Sonnenschein
von Jochen Till

Bewertet mit 4 Sternen

David Sonnenschein hat gerade die härtesten 30 Tage hinter sich gebracht. Und angefangen hat alles, als seine beste Freundin und geheime große Liebe Kelly ihn fragt, ob er ihr Treuzeuge sein möchte. Alles, nur nicht das, ausgerechnet seine Kelly wird heiraten... aber nicht ihn.

Und da eine schlechte Nachricht ja meist nicht allein kommt, gesteht ihm sein Lieblingskneipenwirt Hans, dass er seine Kneipe, das "Jenseits" schließen muss. Das "Jenseits"  ist doch förmlich sein 2. Zuhause, das geht doch nicht. Als der ewige Student dann auch noch seinen Job als Wachmann verliert, kann ihn das kaum noch erschüttern.

Bis zu Kellys Hochzeit ist noch Zeit, also genug Gelegenheit, den Umsatz im "Jenseits" nochmal ordentlich anzukurbeln. Und schließlich muss "Herr Kaiser", ein Freund von David, der tatsächlich Versicherungsvertreter ist, sich doch auf den Contest für "Best worscht in Town" vorbereiten. Und um den Brand hinterher zu löschen, gibt es wohl keinen besseren Ort als das "Jenseits".

Meine Meinung

Wer es bekloppt, aber lustig mag, ist hier genau richtig. Blöde Sprüche, viel Alkohol, eine ordentliche Portion Selbstmitleid und schon läuft die Sache. Allerdings braucht Jochen Till hier erstmal ordentlich Anlauf, um in Schwung zu kommen. Fast ein Drittel benötigt er, bis Kelly den Knoten platzen lässt. Bis dahin gibt es eine Abhandlung über Davids Kindheit, seine Frauengeschichten, seine Berufsvorstellung und eine lahme Party zum 10jährigen Abi.

Das Ganze geht erst so richtig los, als er Trauzeuge werden soll.

Mit viel Alkohol und teilweise recht gezwungenem Spaß lotst der Autor seine Leserschaft durch die von David's Seite befürchteten 30 Tage. Dabei bleibt der Stil zum Glück locker und leicht, entspannt und ohne Tiefgang. Insgesamt ist es auf jeden Fall eine nicht allzu ernst zu nehmende Sommerlektüre in Frankfurt, deren Humor mich entfernt an die Bücher von Matthias Sachau erinnert.

Unterm Strich

Etwas zu viel Alkohol, ein bisschen viel sinnloses Gebrabbel, aber für den kleinen Lesespaß zwischendurch auf jeden Fall geeignet.