Rezension

gut recherchierter und spannender Politthriller

Das achte Paradies - Ulrich Wickert

Das achte Paradies
von Ulrich Wickert

Bewertet mit 5 Sternen

"Der unbestechliche Richter Jacques Ricou will Ferien. Er möchte zu einem Freund auf das Hausboot und dem heißen Pariser Sommer entfliehen. Da meldet sich seine Freundin Margaux völlig aufgelöst, ihre Cousine Gina, ein hoch bezahltes Model, ist verschwunden. Ricou stürzt sich in die Ermittlungen und das war es dann mit seinem Urlaub.

Seine Untersuchungen führen ihn zur russisch-georgischen Mafia als das nächste Model verschwindet. Der Berater des französischen Präsidenten schaltet sich ein und versucht, den Richter auszubremsen. Aber das lässt dieser sich natürlich nicht gefallen und als er die Erbin eines Parfümimperiums kennen lernt, führen ihn die Ermittlungen von Paris nach Berlin und an die noble Cote d`Azur - und auch sein Privatleben gestaltet sich durchaus turbulent."

Dies ist bereits der vierte Thriller um den Untersuchungsrichter Jacques Ricou. Vor einigen Jahren bin ich auf den ersten Roman gestoßen und war erstaunt: Ulrich Wickert schreibt Krimis/Thriller? Nun ja, warum auch nicht. Ich hatte bereits Sachbücher von ihm gelesen und sein Stil gefiel mir.

Mal schauen, wenn ich Zeit finde, rezensiere ich die ersten drei Bände auch noch. Diesen Band habe ich letztes Jahr bei einem Bücherfohlmarkt erstanden und nun frage ich mich, warum ich ihn nicht sofort verschlungen habe. Wickert schafft es meiner Meinung nach sehr gekonnt Politisches mit Spannung zu vermischen, ein wenig französische Lebensart zu vermitteln, gerne im Kontrast zur Deutschen (herrlich, wie Ricou in Berlin es unvorstellbar findet, Aufschnitt oder Käse zum Frühstück zu essen und enttäuscht ist, dass es seine geliebten Croissants nicht gibt). Ricou lebt in Belleville und man erkennt, dass auch Wickert dieses arrondissement mag; aber Ricou ist auch sonst in Paris unterwegs und meine Sehnsucht nach dem nächsten Paris-Aufenthalt ist wieder größer geworden.

Man kann die Bände unabhängig voneinander lesen, aber wenn möglich, fangt doch lieber beim ersten Band an (ich habe das aber auch nicht geschafft).

Ein tolles, spannendes und auch lehrreiches Buch, das ich verschlungen habe.