Rezension

Gute Ansätze einer asiatisch anmutenden Dystopie

Niobe - Markus Haack

Niobe
von Markus Haack

Bewertet mit 3 Sternen

Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Das Cover in Verbindung mit dem Titel war es, was mich überhaupt auf das Buch aufmerksam gemacht hatte. Sowohl die Wahl der Farben als auch der Titel haben mich verwirrt und ich musste unbedingt herausfinden, um was es in dem Buch gehen könnte. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich völlig überrascht, da ich mir etwas anderes unter dem Titel vorgestellt hatte. Also war ich noch einmal mehr angefixt vom Buch und war sehr froh, es in einer Leserunde mit dem Autor lesen zu dürfen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und der Roman ist in gut eingeteilte Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel hat mitunter noch einmal verschiedene Parts, die jeweils mit einer Überschrift betitelt sind. Der Roman ist in sich abgeschlossen, in der Leserunde wurde jedoch mitgeteilt, dass die Welt, in der die Geschichte spielt, noch weiter ausgebaut werden und daher Folgeromane kommen könnten. Dennoch ist die Geschichte an sich abgeschlossen, so dass man am Ende nicht mit einem Cliffhanger überrascht wird.

 

Inhalt

Die Geschichte spielt in nicht allzu ferner Zukunft in einer Welt, die der unseren nicht unähnlich ist. Seit die Menschen eine schwere ökologische Katastrophe überwunden haben, sind Jahrhunderte vergangen, doch erneut bahnt sich eine Krise an, denn die Machtbestrebungen einzelner Clans wirken bis in die kleinsten Abschnitte sozialen Lebens hinein.

Niobe, unsere Protagonistin, und ihr Stiefbruder wachsen von all dem eher abseits bei ihren Eltern auf. Diese gehören zu einer höheren Kaste, beide Eltern haben einen gewissen Einfluss auf die Welt, dennoch sind ihre Bestrebungen als aus heutiger Sicht regimekritisch anzusehen. Lao ist gelangweilt von seiner Welt und strebt an, sich noch mehr der Forschung zu widmen, doch dabei gerät er in die Mühlen der Xian, des mächtigsten Clans. Niobe und ihre Eltern sind verzweifelt und leben in Angst, bis Niobe ein Wagnis eingeht.

 

Fazit

Niobe ist das Debutwerk des jungen Autors Markus Haack und wie oben beschrieben habe ich es in deiner Leserunde lesen dürfen. Vor allem der erste Teil des Buches hat mir gut gefallen, da ich den flüssigen Schreibstil und die Welt, in der Niobe lebt, gerne gefolgt bin. Man hat das Gefühl, man ist in einem asiatischen Land der Zukunft, die Menschen sprechen mit einer Selbstverständlichkeit höflich mit einander, die ich nur aus den asiatischen Ländern kenne. Das hat dem Buch einen interessanten Hintergrund gegeben, bei dem ich sehr gespannt war, wie dieser in einen dystopischen Roman eingebettet wird.

Die Geschichte bleibt auch weiterhin interessant, allerdings denke ich, dass das Potential der Charaktere nicht zur Gänze ausgeschöpft wird, was eventuell der Preis der Höflichkeit ist. Dinge werden nicht ausgesprochen, Aktionen nicht aktiv beschrieben, sondern in gewisser Weise nacherzählt, was leider auf Kosten des Spannungsbogens passiert. Das habe ich gerade im zweiten Teil des Buches und am Ende recht deutlich gemerkt. Ich kann dem Buch daher nur drei von fünf Punkten geben.