Rezension

Gute Idee, langatmig umgesetzt

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1 -

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
von Victoria Aveyard

Bewertet mit 3 Sternen

Die Welt, hier Allwacht genannt, besitzt Tore zu anderen Welten, sogenannte Spindeln. Diese sind seit langer Zeit alle verschlossen. Doch nun will Taristan vom alten Cor die Spindeln wieder öffnen, um über die Allwacht Chaos und Dunkelheit zu bringen. Beim Öffnen der ersten Spindel tötet er seinen Zwillingsbruder Cortael vom alten Cor. Er war die Hoffnung dieser Welt gegen das Böse. Nun muss seine Tochter die Welt retten. Doch wie kämpft man als junges Mädchen, das noch nie über den Heimatort hinausgekommen ist, gegen das allvernichtende Böse? Man sammelt Gefährten um sich, die mit einem für das Gute einstehen!

Die Idee der Autorin Victoria Aveyard hat mir sofort gefallen. Ich mag Geschichten, in denen sich Gefährten finden und zusammenraufen müssen, um die Welt zu retten. Die Gefährten in diesem Buch sind zudem sehr verschieden, haben alle besondere Fähigkeiten und stehen sowohl für die rechtschaffene als auch für die kriminelle Schicht der Gesellschaft. Es braucht die Kenntnisse beider Seiten, um gegen das Böse zu kämpfen und zu bestehen.

Schon nach wenigen Seiten haben mir allerdings in diesem Buch ein Personenverzeichnis und ein Glossar gefehlt. Dieses Bedürfnis, die Zusammenhänge der Figuren, Völker, Glauben und Legenden nachzuschlagen, hatte ich das gesamte Buch über. Das Fehlen von Glossar und Personenverzeichnis stellt für mich einen eklatanten Mangel des Buches dar.

Aber auch ansonsten bin ich nur langsam vorwärtsgekommen und es hat sich bis zum Ende des Buches kein Lesefluss eingestellt. Über das gesamte Buch hinweg habe ich die Erzählung als langatmig empfunden. Durchbrochen wurde dies durch einzelne ereignisreiche und spannende Szenen, von denen ich mir jedoch mehr gewünscht hätte. Leider wurde aber nach jeder Wegbiegung die Gegend beschrieben und die abschweifenden Gedankengänge der Figuren dargelegt. Beides hatte für mich keinen Mehrwert für die Handlung oder die Atmosphäre und war daher überflüssig. Zudem hat es das Geschriebene zäh zu lesen gemacht.

Gut gefallen hat mir die Gesamtidee, ebenso Wendungen, die ich so nicht erwartet habe und die interessanten Figuren. Diese drei Komponenten haben einen Leseabbruch verhindert. Ob ich aber Band 2 lesen werde? Ich weiß es noch nicht. Auf der einen Seite würde ich gerne erfahren, wie es weiter geht. Auf der anderen Seite möchte ich mich nicht wieder durch ein Buch quälen müssen, in dem so viel Überflüssiges enthalten ist.