Rezension

Gute Unterhaltung durch Loki's Sicht auf die Götter von Asgard

The Gospel of Loki - Joanne Harris

The Gospel of Loki
von Joanne Harris

Bewertet mit 5 Sternen

In "The Gospel of Loki" erzählt Joanne M. Harris Teile der Geschichte der Edda aus der Perspektive von Loki, Gott des Feuers. Dieser ist ursprünglich aus dem Chaos entstanden und hat sich erst danach Odin und den übrigen Göttern in Asgard angeschlossen. Aufgrund seiner Vorliebe für Streiche und seiner Art, Gesetze so weit wie möglich zu beugen, bleibt er jedoch ein Außenseiter in Asgard. Die anderen Götter trauen ihm nicht.

Harris Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Ihre Erzählung basiert auf der Lokasenna (Loki's Zankreden), die ein Teil der Edda ist. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte bildet dabei eine Weissagung des Orakels Mimir. Besonders gut gefällt mir, dass diese Weissagung nur in einzelnen Strophen in den Text eingearbeitet ist. Als Leser erfährt man erst ganz am Ende des Buches die vollständige Weissagung.

Obwohl Loki oft nichts Gutes im Sinn hat, gelingt es Harris, ihm dem Leser sympathisch zu machen. Die übrigen Götter werden - im Gegensatz zu anderen neuen Veröffentlichungen, die den Stoff der Edda nutzen - auch mal von ihren weniger positiven Seiten dargestellt. Da man auch Loki's Gedanken und Gefühle erfährt, wirkt es sogar fast menschlich, so dass man ihn an mancher Stelle gerne von einer unüberlegten Handlung abbringen möchte.

Insgesamt hat mir das Buch beim Lesen viel Spaß gemacht. Ich bin jedoch auch ein Fan davon, einmal die "andere Seite" einer Geschichte kennenzulernen.