Rezension

Gute Unterhaltung mit einigen Schwächen!

The Perfect - Patricia Schröder

The Perfect
von Patricia Schröder

Ich fand den Klappentext dieses Thrillers wirklich sehr ansprechend und bin mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Mit einer solchen Thematik, wie sie in 'The Perfect' angesprochen wird, habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt, somit war dieses Buch ein wenig Neuland für mich. Ob es mich also überzeugen konnte oder nicht, das erfahrt ihr in der folgenden Rezension. 

Der Schreibstil der Autorin ist sehr locker und als Leser fliegt man förmlich durch die Seiten, was mir sehr gut gefallen hat und wodurch ich mich relativ schnell in das Geschehen herein gefunden habe. 

Mit den Protagonisten des Buches kam ich größtenteils zurecht. Bei einigen Figuren hat sich die Autorin meiner Meinung nach an zu vielen Klischees bedient, was aber nicht übermäßig stört und in der Gesamtwertung nicht stärker ins Gewicht fällt. Etwas schade fand ich es, dass mir die Figuren auch im Nachhinein noch sehr eindimensional vorkommen und keine persönliche Besonderheit haben, die sie ausmacht. Auch ist der innere Konflikt und die große Veränderung, die sich im Körper der Hauptfigur abspielt, für den Leser nicht nachvollziehbar, da man nicht wirklich in die Figur eintauchen kann. Abgesehen davon, hat mich keine der Personen groß beim Lesefluss gestört.

Das Szenario in 'The Perfect' ist meiner Meinung nach so skurril wie interessant. Es bietet meinen Interpretationen zufolge einige sozialkritische Elemente, die aber nicht zu sehr die Oberhand gewinnen, als dass man hier einen krassen Bezug zur Gegenwart herstellen kann. Dennoch glaube ich, ist die Autorin auf einige Makel der Mode-Industrie gestoßen, welche sie aber nicht näher erläutert, den Leser aber zum Nachdenken anregen. 

Die Autorin arbeitet mit einigen Stilmitteln, die Lust und Neugier auf die Auflösung erwecken und somit die Spannung in dem Roman konstant aufrecht erhalten kann. Die Grundthematik kann mich überzeugen, weil ich als Leser mich wie Mitglied und Teilnehmer dieses stattfindenden 'Wettbewerbs' sehe und mit den Hauptfiguren mitfiebere, dass sie in die nächste Runde kommen. 

Zurück zu den Figuren: Schade finde ich, dass man so gut wie überhaupt nichts über die Konkurrentinnen erfährt, was meiner Meinung nach sehr sinnvoll gewesen wäre und den packenden Effekt um einige Grad gesteigert hätte, da man miträtseln hätte können, gegen wen die Figuren eine Chance haben und gegen wen eben nicht. Die Protagonistin ist an einigen Stellen etwas naiv, was mich gestört hat, denn ich hätte viel früher gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Hier kann ich aber leider nicht näher ins Detail gehen, ohne zu spoilern. 

Die Auflösung des Buches ist mein größter Kritikpunkt an 'The Perfect'. Sie ist meiner Meinung nach mehr als nur unglaubwürdig und überhaupt nicht nachvollziehbar. Es fühlt sich an, als hätte die Autorin die ersten dreihundertfünfzig Seiten geschrieben und sich dann dazu eine möglichst passende Wendung überlegt, die aber überhaupt nicht in den Kontext passt, der davor als Thema behandelt wurde. Die Reaktionen der Protagonistin auf die Sachen, die sich ereignen, nebenbei gesagt, sind zu platt und völlig unglaubwürdig. 

Auch finde ich, dass das Timing in diesem Buch nicht stimmt, da am Anfang alles extra lang und ausführlich erklärt wird, dann aber das Ende total abgehetzt wirkt und überhaupt nicht dem Rest des Buches gerecht. Zum Ende lässt sich sagen, dass 'The Perfect' den Oberbegriff 'Thriller' nicht verdient hat, da es hierfür leider an viel zu viel Spannung fehlt, die für mich das Genre des Thrillers ausmachen.

 

Fazit:

Ich glaube, dies war eine der unstrukturiertesten Rezensionen, die ich je geschrieben habe - und es tut mir leid. Letztendlich lässt sich aber sagen, dass mich 'The Perfect' über weite Strecken hinweg überzeugen und unterhalten konnte; die einigen Kritikpunkte, die ich noch angebracht habe, sorgen aber für eine deutliche Linderung des Lesespaßes. Vor allem das Ende mit dieser Auflösung wird den vorhergehenden Seiten nicht gerecht. 

 

Bewertung:

Genrewertung: 7 / 10 Punkte

Gesamtwertung: 6 / 10 Punkte

 

Das entspricht drei von fünf möglichen Sternen.