Rezension

Guter historischer Frauenroman

Die steinerne Schlange - Iny Lorentz

Die steinerne Schlange
von Iny Lorentz

Erster Satz

Quintus Severus Silvanus zügelte sein Pferd, als die Steinmauer des rätischen Limes vor ihm und seiner Reitertruppe auftauchte.

Meinung

Die junge Gerhild ist die Schwester des Stammesoberhauptes und führt ein unbeschwertes Leben im Dorf. Sie wird von allen geschätzt und geachtet, es wird auf ihre Worte gehört und sie ist eine Naturschönheit. Als ein römischer Statthalter sie für sich fordert muss sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, wenn sie nicht ein Leben als Sklavin führen will, denn ihre Brüder gehen auf die Forderungen des Römers ein. Doch so leicht gibt die junge Frau nicht auf.

Auf dem Cover ist eine junge Frau in römischer Kleidung zu sehen, die wohl die Protagonistin Gerhild darstellen soll. Im Hintergrund sieht man ein Tor der steinernen Schlange. Der Schreibstil ist sehr schön, die Kapitel außergewöhnlich kurz, meist nur drei bis fünf Seiten lang. Diese fangen die Story jedoch perfekt ein. Aufgeteilt ist das Buch in neun Teile, die immer einen neuen Abschnitt Gerhilds Widerstandes beschreiben. Die Kapitel folgen meistens der Protagonistin, aus der Sicht eines Erzählers. Zwischendurch wechselt die Kapitelsicht zu einem der anderen Charaktere, wie zum Beispiel dem Antagonisten. Gerhild ist eine tapfere, starke Frau die ihren eigenen Weg geht, auch wenn sie nicht weiß wie dieser aussieht, geschweige denn, wohin er sie führt. Sie hat ihren eigenen Kopf und den setzt sie auch durch. Für mich war sie etwas zu perfekt. Sie wurde als atemberaubend schön dargestellt, der keine andere Frau das Wasser reichen konnte und die jeder gerne besitzen würde. Auch war sie in allem gut, konnte Fährten lesen, mit Pfeil und Bogen umgehen und lernte überdies auch schnell den Umgang mit dem Schwert und Schild. Ein paar Ecken und Kanten hätte ich bei der Protagonistin gerne gesehen. So war jede Situation in der sie sich befand vorausschaubar.

Fazit

Mitreißend geschrieben, doch mit einer viel zu perfekten Protagonistin. Deshalb 4/5 Sternen