Rezension

Gutes Mittelmaß

Asche und Phönix - Kai Meyer

Asche und Phönix
von Kai Meyer

Gute Unterhaltung, aber nicht das Beste, was Kai Meyer zu bieten hat.

Der umjubelte Filmstar Parker Cale trifft unerwartet auf die junge heimatlose Ash, als sie dabei ist seine Suite in einem Londoner Hotel auf Wertgegenstände zu durchwühlen. Die Beiden treffen einen Pakt. Er wird sie nicht der Polizei ausliefern, wenn sie ihm hilft ungesehen aus dem Hotel zu verschwinden. Nach Parkers Rede vor der gesamten Presse sich von seinem machtgierigen und despotischen Vater Royden Cale loszusagen, sind die Paparazzi der Stadt um so stürmischer ihn vor ihre Linsen zu bekommen. Die Flucht vor den Medien ist jedoch nicht die einzige Hürde denen sich die Beiden stellen müssen. Denn das was sie wirklich verfolgt, ist erschreckender als ein Haufen Paparazzi und weitaus gefährlicher. Parker und Ash müssen sich einem Dämon stellen, der sich vom Ruhm anderer ernährt und der sich wahrlich nicht darüber freut, dass Parker so unvermittelt aus dem Rampenlicht verschwinden will.

Im Gegensatz zu vielen anderen Werken von Kai Meyer ist dieser Band ein Einteiler. Parker und Ashs Reise führt sie durch halb Europa auf der Suche nach einem Ausweg. Die Orte, die sie durchqueren sind schön beschrieben auch wenn ihre Flucht sie meist nicht lange an einem Ort hält. Wie ich auch schon in anderen Büchern des Autors bemerkt habe, wird mit den Nebenfiguren der Handlung nicht gerade zimperlich umgegangen. Einige Personen, denen man gerne eine größere Rolle zugeschrieben hätte, werden sehr schnell wieder ad acta gelegt. Die Hauptfiguren hingegen sind charakterlich gut ausgearbeitet und gestaltet, jedoch fehlt auch hier ein wenig der Tiefgang.

Mir fehlte leider etwas Action in der Handlung, die auch nicht durch die wechselnden Handlungsorte Fahrt aufnehmen konnte. In vielerlei Hinsicht wirkten einige Passagen sehr lang und ereignislos. Die immerwährende Flucht der Beiden in der sie dem eigentlich überlegenen Gegner mehrmals nur knapp entkommen konnten, wirkt auf Dauer etwas langatmig. Leider konnte mich die Handlung somit nicht gänzlich fesseln. Das Ende bietet einen positiven Ausgang und ein wenig Abwechslung, als sie sich ihrem Gegner letztlich stellen. Für Fans von Kai Meyer wird es wahrscheinlich nicht zu den besten Büchern gehören, aber es bietet gute Unterhaltung für Zwischendurch.

Insgesamt eine solide, wenn auch nicht ganz mitreißende Geschichte für Zwischendurch.