Rezension

Halbe Miete - Ein Inselroman mit Krimihandlung

Halbe Miete - Nadja Quint

Halbe Miete
von Nadja Quint

Bewertet mit 2 Sternen

Inselroman mit Krimihandlung, bei dem weder die Insel, noch die Krimihandlung ausreichend gewürdigt werden - Am Anfang spannendm dann leider sehr enttäuschend.

Cover:
Das Coverbild zusammen mit dem rätselhaften Titel weckt Lust auf den Inhalt, durch die Aneinanderreihnung nordischer Symbole wie Fisch und Rettungsring kombiniert mit einer Axt in einem Schuppen ist eine schön makabere Mischung.

Inhalt
Dies ist der erste Fall von Lilo Gondorf, weitere sind wohl geplant. Lilo ist eine Frau um die 60, Ex-Polizistin und jetzt Betreiberin eines Feriendomizils auf Rügen. Plötzlich kehrt von einer Wanderung eines Gästeehepaares nur die blinde Ehefrau zurück, ihr Ehemann ist spurlos verschwunden. Die näheren Umstände erscheinen mysteriös, die Polizei, für die Lilos Tochter Verena ermittelt, tappt im Dunkeln und so beginnt Lilo zusammen mit ihrem Nachbarn und Freund Oskar selbst zu ermitteln.

Mein Eindruck
Der Einstieg ist sehr gelungen, der Leser wird recht schnell mit dem Verschwinden konfrontiert und die Spannung ist am Anfang sehr hoch. Leider gelingt es der Autorin  nicht, diese konstant aufrecht zu erhalten. Zwischendurch verliert sich die Geschichte in dörflichem Geplänkel, dann wieder wird ein Strang mit einem neuen Rätsel eingeworfen, der zunächst die Spannung steigen lässt. Letztendlich entpuppt sich aber das Ganze eher als eine teilweise nicht logisch nachvollziehende Aneinanderreihung von einzelnen Handlungssträngen, die sich nicht in ein harmonisches Ganzes einfügen wollen. Während zwischendurch Längen auftreten und die Handlung vor sich hindümpelt, geht gegen Ende alles so schnell, dass es unglaubwürdig und kaum nachvollziebar ist.

Die Figur von Lilo wirkt recht blass, ebenso wie alle anderen Charaktere. Einzige Ausnahme stellt ihr Nachbar Oskar dar, der m. E. als Hauptermittler mehr Lesefreude bereitet hätte. Die Dialoge wirken auf mich stark konstruiert und gestelzt. Viele Wiederholungen in den Gesprächen hemmten des öfteren meine Lust aufs Weiterlesen.

Stellenweise wird die Landschaft nett beschrieben, aber nicht ausreichend, um wirklich in Urlaubsstimmung zu kommen.

So ist der Roman nichts halbes und nichts ganzes, eine nette Urlaubslektüre vielleicht, aber mich konnte er nicht überzeugen. Ich habe schon bessere Inselkrimis gelesen.