Rezension

Miss Marple auf Rügen

Halbe Miete - Nadja Quint

Halbe Miete
von Nadja Quint

Bewertet mit 4 Sternen

Ex-Polizistin Lilo Gondorf vermietet in Groß Zicker Ferienbungalows – und das mit großem Erfolg. Schließlich kann sie seit Jahren die Höchstwertung – Fünf Seesterne, verliehen von der Kurverwaltung Rügen – halten. Doch dann wird Lilos Gast Werner Koch, ein pensionierter Notar, bei einer Wanderung um den Bodden entführt. Die einzige Zeugin: seine blinde Ehefrau. Das macht Lilo ganz schön zu schaffen – und weckt in ihr die Sehnsucht nach dem alten Beruf. Und da die Polizei, unter anderem Lilos Tochter Verena von der Kripo Stralsund, auf der Stelle tritt, muss Lilo wohl oder übel selbst ermitteln. Gemeinsam mit ihrem Nachbarn Oskar kommt sie dem entführten Notar auf die Spur – und einem handfesten Verbrechen …

 

Lilo ist eine gutgelaunte Dame Ende fünfzig. Um ihre Ferienbungalows und die zugehörige Grünanlage kümmert sie sich mit liebevoller Hingabe.

Ursprünglich wollte sie wieder in den Polizeidienst zurück, doch ein Schicksalsschlag zwang sie dazu, ihr Leben neu zu ordnen.

Inzwischen ist sie auf Rügen heimisch geworden und genießt ihr Leben. Zu ihrem Nachbar Oskar hat sie ein freundschaftliches Verhältnis und so treffen sie sich öfter auf einen Plausch oder gemeinsame Unternehmungen.

 

Als nun Lilos Gast, Werner Koch, bei einer Wanderung entführt wird, nimmt ihre Tochter Verena die Ermittlungen auf. In Lilo kommt die frühere Polizistin durch und so ermittelt sie ein wenig auf eigene Faust.

 

Mich hat der Krimi ein wenig an Miss Marple erinnert.

Dies soll keine Abwertung sein, denn der Krimi hat mich gut unterhalten. Jedoch erinnert mich so einiges an die rüstige alte Miss.

 

Der Aufbau des Krimis hat mir gut gefallen. Alle Protagonisten wurden liebevoll charakterisiert und mein Kopfkino erhielt so genügend Futter. Auch die Umgebung und Lilos Alltag wurde genau beschrieben, so dass ich quasi mit auf der Insel war.

Der Fall an sich war spannend und gut durchdacht. Die Autorin versteht es, die Spannung zu behalten und den Leser in die Irre zu leiten.

 

Gut gefallen hat mir auch, dass es am Anfang des Buches ein Steckbrief von Lilo und am Ende sogar noch ein Interview mit ihr gab. Fand ich eine schöne Idee. Ebenfalls ist eine Karte dabei, so dass man die Wege genau nachvollziehen kann.

 

Insgesamt spürte ich während des gesamten Krimis, mit wie viel Herzblut er geschrieben wurde.

Ob es nun die einzelnen Personen, die Insel oder der humorige Schreibstil war……..es passte einfach.

 

Darum bin ich schon gespannt auf Miss Marpels…..äh Lilo Gondorfs neuen Fall. ;-)