Rezension

Hat mich enttäuscht.

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt) -

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
von Mimi Steinfeld

Bewertet mit 2 Sternen

EINE KURZE LISTE MEINER PROBLEME (Mutter nicht mitgezählt) hat meine Aufmerksamkeit durch das Cover und vor allem durch den amüsant klingenden Klappentext gewonnen. Ich hatte mich also auf unterhaltsame Lesestunden gefreut.

Und zu Beginn hatte ich die tatsächlich auch, denn der Schreibstil der Autorin ist recht sarkastisch und trocken, was ich sehr mag. Doch die Geschichte um Cressida wurde zunehmend anstrengender. Nicht nur weil sie das personifizierte Superchaos ist, auch weil die Handlung so schleppend und auch irgendwie oberflächlich voranschritt.

Cressi hat ein Problem, ein Beziehungsproblem. Sie hat ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst, aber auch zu ihrer Familie. Die Mutter ist bzw. war stark manipulativ, die Schwestern halten sich selbst für den Nabel der Welt, weil sie denken, sie hätten durch Kinder und Job im Leben mehr erreicht als Cressida, die gerade mal Mitte/Ende 20 (?) ist. Deshalb wälzen sie nach dem Ableben der Mutter auch ziemlich viel auf Cressida ab, die schon genug eigene Probleme hat. Die Tanten machen es nicht besser.

Die Story strotzt vor schwierigen Charakteren und langatmigen, unnötigen Diskussionen. Das alles wird zwar in wirklich humorigem Ton erzählt, aber so wirklich catchen konnte mich das nicht. Cressi macht eine Therapire, warum, weiß man erst nicht so genau. Sie sagt zwar, es sei wegen ihrer Beziehungen zu Männern, die nie über One Night Stands hinausgehen, man merkt aber unterschwellig, dass das natürlich auch nur ein Symptom von Tieferliegendem ist. Dieses kommt mir jedoch ein wenig zu kurz und wird zu flach abgehandelt.

Und irgendwie war Cressi durch ihr sprunghaftes und für mich oft sehr schräges Verhalten, einfach nur super anstrengend, so dass ich mich durch zwei Drittel fast ein wenig durchquälen musste.

Total schade, aber für mich wars dann doch irgendwie nix.