Rezension

Hat mich nicht überzeugt

Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird - Nuray Çesme

Die Obsession - Wenn eine Begegnung zum Verhängnis wird
von Nuray Çesme

Bewertet mit 2.5 Sternen

Amelia ist eine junge, attraktive Frau. Sie lebt in Hamburg und sucht die große Liebe. Nach einigen Enttäuschungen soll mit Marlon alles anders werden. Doch sie wird zum Opfer von Ghosting. Verzweifelt versucht sie, ihre große Liebe zurückzubekommen.

Meine Zusammenfassung lässt vielleicht schon erahnen, dass die Bezeichnung Psychothriller etwas unglücklich gewählt wurde. Psychos tauchen zwar reichlich auf, aber der Thrill geht gegen Null. Zu viele Wiederholungen lassen keine Spannung aufkommen. Man erfährt einiges über Online-Dating, das mir aber alles nicht neu war. Dazu muss ich sagen, dass Ghosting kein Phänomen des Online-Dating ist, sondern schon immer existiert hat. Ich denke, jeder hatte schon Verabredungen, von denen man in der Folge nichts mehr gehört hat. 

Aber vielleicht finden andere die Verwicklungen um Amelia ja spannender und ich bin da anderes gewohnt. Mein Hauptproblem besteht aber in dem Fakt, dass keine der Hauptfiguren ein Sympathieträger ist. Zu unwahrscheinlich ihre jeweilige Handlungsweise. Einzig zu Amelias Freund Frank, der zu Beginn auftaucht, konnte ich eine Beziehung aufbauen, weil er zumindest ehrlich in seinen Ansichten ist. Leider gestattet die Autorin ihm nur ein kurzes Gastspiel. Die vier Hauptcharaktere Amelia, Marlon, Lukas und Sofia möchte ich einfach nur schütteln, um ihnen ihr dummes Verhalten auszutreiben. Die mysteriöse Verbindung zwischen Lukas und Marlon, die schon früh zu erahnen ist, hat mich auch nicht überzeugt, warum das Ganze?

Was mir gut gefallen hat, waren die Perspektivwechsel, die die Autorin einstreut, obwohl die auch die Spannung hemmen. Aber so habe ich zumindest auch mal die andere Sicht der Dinge erfahren. Vielleicht ist die Ich-Perspektive für den Roman auch schlecht gewählt, aber als Laie möchte ich das nicht beurteilen.

Das Finale bringt dann nichts Neues, sondern bringt den Roman so zu Ende, wie die 300 Seiten vorher waren: wirr, unlogisch und mit einem Ende, das eine Fortsetzung erahnen lässt. Auf die werde ich wohl verzichten.