Rezension

hat mich sehr enttäuscht durch die klischeebeladene und oberfläche Story, aus der man so viel mehr hätte machen können

Winston Brothers - Penny Reid

Winston Brothers
von Penny Reid

Bewertet mit 2 Sternen

Penny Reid – Winston Brothers, Wherever you go, 1

 

Nach dem College ist die zweiundzwanzig jährige Jessica James zurück nach Green Valley gekommen, um zuhause in dem kleinen verschlafenen Städtchen als Mathelehrerin zu arbeiten. Schon immer träumt sie von einer Weltreise, und sie weiß, dass sie nur höchstens drei Jahre bleiben will, um dann ihren Träumen nachzugehen.

Als sie auf einem Kostümfest endlich von ihrem Schwarm aus der Jugend geküsst wird, kann sie nur noch an den heißen Beau denken, der ihr mit seinen Berührungen den Kopf verdreht – nur das es gar nicht Beau sondern sein Zwillingsbruder Duane ist, der schon seit vielen Jahren in die Blondine verliebt ist.

Total erschrocken, auch ein wenig wütend über die Täuschung geht die Sheriffs-Tochter in sich und muss feststellen, dass sie Gefühle für Duanne entwickelt. Doch der will sich trotz allem nicht damit abfinden, dass Jess in nächster Zeit für ihre Weltreise das Städtchen verlässt und schlägt ihr einen Pakt vor: 12 Monate Beziehung. Keinen Tag länger, keine Verlängerung möglich, und sie wäre frei.

 

Noch während Jess sich überlegt, ob sie Duane ganz oder gar nicht will, haben er und seine Brüder Cletus, Jethro und Beau ein viel größeres Problem. Die ansässige Rockergang will die Brüder erpressen und sie haben sich auch schon die richtigen Druckmittel ausgesucht.

 

Ich kannte bisher noch kein Buch von Penny Reid und obwohl mir der Plot sehr gut gefallen hat, weiß ich nicht, ob ich es mit dem nächsten Band noch mal versuche.

Positiv zu bewerten ist der lockere, flüssige Schreibstil, der die Seiten dahin fliegen lässt. Die Figurenzeichnung ist ebenfalls überwiegend angenehm, weil die Autorin die Facetten ihrer Figuren vielseitig erscheinen lässt.

Allerdings ist die Story an sich recht oberflächlich, sehr klischeebeladen und absolut vorhersehbar. Es gibt einige Handlungsstränge, die nicht auserzählt wurden, es gibt sehr viele Wiederholungen (ich weiß nicht wie oft ich von Duanes beschnittenem Penis gelesen habe, das Jess Autos absolut erotisch findet, die Geschlechtsteile als Cocosnüsse oder Banane bezeichnet wurden...) und alles ist so schrecklich kitschig und unlogisch, teils echt übertrieben und wirkt sehr konstruiert.

Dazu kommt die nicht gerade sympathische, meist übertrieben handelnde, sich reinsteigernde Jess, die für alle Lebenslagen irgendein Lied im Kopf hat, nicht zu vergessen einen mörderischen Kater (der das Katzenklo ständig verschiebt. Beim ersten mal noch lustig, beim zehnten einfach nur langweilig) hat und die nicht so recht weiß, was sie will. Es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass ausgerechnet sie auf eine Horde Schüler los gelassen wird, da sie selbst in vielen Dingen noch viel zu unreif erscheint.

Aber da ist sie in dieser Story leider nicht allein, auch Duane, obwohl der mir deutlich besser gefallen hat, dreht sich wie ein Fähnchen im Wind, ist dabei aber sympathischer, auch wenn hier Probleme herangezüchtet werden, die nicht unbedingt hätten sein müssen.

Ihr Bruder Tom ist der Knaller schlechthin, Deputy, missbraucht seine Macht, tut so als wäre seine Schwester des Denkens nicht fähig, handelt übertrieben, weil er die Winston Brüder nicht leiden kann.

 

Ach nicht zu vergessen die merkwürdige Bikergang, die natürlich die „perfekten“ Bösewichte in der Story sind.

 

Tja, die Leseprobe war super, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte und die hat mich auch total mitgerissen, aber dann wurde es von Seite zu Seite schräger, vulgärer, übertriebener und oberflächlicher. Erst die letzten 50 Seiten waren wieder spannend und mitreißend, aber leider auch ein wenig unbefriedigend, weil ich hier gedacht habe, dass sich evtl noch ein paar Fragen klären.

Man hätte wirklich mehr aus dem Buch herausholen können, weniger Nebenstränge, dafür mehr auf die Liebesgeschichte geachtet, dazu noch etwas intensivere Recherche zum Biker Club und gut wärs gewesen, aber so ist es für mich leider nur enttäuschend, weil dann noch ein paar mehr Klischees eingefangen wurden (eine Erbschaft, Fragen zur Herkunft, eine Ex…) und das finde ich extrem schade.

Denn hier wurde eindeutig Potenzial verschenkt.

 

Werde ich noch mal mit dem nächsten Band einen Versuch wagen? Denn obwohl mir die Konstellation der Brüder wirklich gut gefallen hat und sicherlich noch interessante Story haben könnten, bin ich mir zu diesem Zeitpunkt absolut nicht sicher. Schade drum.

 

Das Cover ist hübsch anzusehen und gefällt mir sehr gut.

 

Fazit: hat mich sehr enttäuscht durch die klischeebeladene und oberfläche Story, aus der man so viel mehr hätte machen können. 2 Sterne.