Rezension

Hat mir nicht gefallen

Weiß ist die Unschuld - Ulrike Bliefert, Susanne Mischke

Weiß ist die Unschuld
von Susanne Mischke

Bewertet mit 1.5 Sternen

Die Arena Mini Thriller gehören für mich zu den Büchern, von denen ich nur sehr schwer die Finger lassen kann. Leider hatte ich bislang immer etwas Pech, was Bücher von Susanne Mischke anging. Nun wollte ich der Autorin noch einmal eine Chance geben, wurde aber erneut enttäuscht.

“Weiß ist die Unschuld” schien zunächst sehr vielversprechend zu sein, allerdings wurde ich von Seite zu Seite mehr enttäuscht. Das liegt nun nicht unbedingt am Schreibstil, sondern viel mehr an der schlechten Atmosphäre und der Darstellung der Charaktere.

Zunächst fand ich es sehr interessant, dass es eine Protagonistin gibt, die es nicht unbedingt in vielen Bücher zu finden gibt, allerdings fand ich die Darstellung sehr misslungen – und das ist noch nett ausgedrückt.

Lotta ist geistig und körperlich behindert und sucht anscheinend nur nach einer Person, die sich mit ihr anfreundet. Es scheint zunächst so, als hätte sie in Leonie eine Freundin gefunden, von daher möchte sie auch viel Zeit mit ihr verbringen, was zunächst nicht weiter befremdlich ist. Dann wird sie jedoch wie eine Stalkerin mit bösen Augen dargestellt, die anscheinend jederzeit Menschen angreifen könnte und dies finde ich alles andere als gelungen, denn so sollte niemanden dargestellt werden, der einfach nur akzeptiert werden möchte. Stattdessen heißt es in dem Buch nur immer wieder, dass Lotta gehasst wird und das man ihre Behinderung eklig findet.
Tut mir leid, aber das geht einfach nicht. Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin etwas näher auf die Behinderung eingegangen wäre und etwas mehr aufgeklärt hätte, dass auch jemand wie Lotta ein ganz normaler Mensch ist. Sehr schade, dass keinerlei Botschaft vorhanden ist, so muss man sich nicht wundern, wenn Behinderte weiterhin ausgegrenzt werden.
Man kann zwar sagen, dass Leonie mit ihren 13 Jahren noch relativ jung ist und deswegen so ein krasses Bild über behinderte Menschen hat, dennoch hätte ich da eine gewisse Reife erwartet, dass nicht so auf Menschen rumgehackt wird, die anders sind.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass dieses Buch leider kein Thriller ist. Es kommen weder Thrillerelemente vor, noch wird auf irgendeiner Seite Spannung erzeugt. Sehr schade, denn das Buch hatte allein durch die Kurzbeschreibung eine Menge Potential, welches leider nicht genutzt wurde.

Das Cover gefällt mir sehr gut, allerdings passt es leider absolut nicht zur Geschichte, der Titel ist ebenfalls nicht gut gewählt, da es nicht zur Geschichte passt. Das Thema Unschuld wird nicht thematisiert und auch das Weiß wird mit keinem Wort erwähnt. Die Kurzbeschreibung liest sich dagegen gut, der letzte Satz ist jedoch unangebracht.

Leider hat mir “Weiß ist die Unschuld” nicht so sehr gefallen. Die anderen Arena Mini Thriller hatten allesamt mehr Spannung und vor allem sympathischere Charaktere, sodass ich mich bei dieser Geschichte nicht wohlgefühlt habe. Susanne Mischke und ich passen anscheinend nicht zusammen.