Rezension

Hat mir sehr gefallen

Ellis -

Ellis
von Selene Mariani

Bewertet mit 4 Sternen

Ellis von Selene Mariani ist ein durch die durchgehend sehr kurzen Kapitel kurzweiliger Roman, der zwischen Deutschland und Italien hin- und herspringt. 

Im Fokus steht Ellis. Sie ist mit vier Jahren nach Deutschland gekommen und hat sich mit Grace angefreundet. Die Freundschaft zwischen den beiden ist allerdings in die Brüche gegangen. Doch dann begegnen sich Grace und Ellis in der Stadt, als Ellis gerade für eine NGO arbeitet. Ellis verzeiht Grace und sie reisen gemeinsam nach Italien, zu Ellis Familie. Ein Reise, die Ellis jährlich antritt. 

„Du bist hier immer willkommen, obwohl sie auch weiß, dass ich Abschiede nicht kann und schon gar nicht mehr als einmal im Jahr„ (S. 129). 

Ellis hadert mit ihrer Identität. Sie steht zwischen Deutschland und Italien. In Deutschland fühlt sie sich anders als ihre Mitschüler*innen und in Italien missfällt es ihr, wenn der Kellner sie nicht für eine Italienerin hält. 

Gleichzeitig geht es auch um die Gefühle von Ellis bezüglich Grace. Die Geschichte spielt sich dabei vor allem zwischen den Zeilen ab. Wenn ein Aspekt kurz vor der Thematisierung steht, endet das Kapitel und im nächsten Kapitel geht es um etwas völlig anderes. Dies lässt sehr viel Interpretationsraum für Lesende zu. Nichts wird wirklich direkt angesprochen. 

Mir hat die Geschichte von Ellis sehr gut gefallen. Nach jedem kurzen Kapitel halt das Gelesene nach. Ellis Gefühlswelt ist sehr fein ausgearbeitet und durch die bildhafte Sprache hatte ich das Gefühl, neben ihr zu sitzen und die Unterhaltungen mitzuerleben.