Hatte mir mehr erwartet...
Bewertet mit 1.5 Sternen
In Out of Africa schildert Karen Blixen eine Vielzahl von Begebenheiten, die sie während ihrer Zeit als Farmerin in Afrika erlebt hat. Dabei muss man jedoch beücksichtigen, dass Blixen 1914 nach Kenia gekommen ist und das Buch ursprünglich 1937 veröffentlicht wurde. Der entsprechende Zeitgeist ist in ihren Schilderungen allgegenwärtig, insbesondere was die Beschreibungen zu den Einheimischen, ihrer Art und ihren Handlungen angeht. Hier liegt auch der Hauptgrund, warum das Buch so wenige Sterne von mir erhalten hat. Die Art und Weise, in der über die Einheimischen geschrieben wird, ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß, bei manchen Äußerungen wollte ich das Buch schon fast abbrechen. Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, warum Out of Africa häufig als besonders lesenswert empfohlen wird - höchstens vielleicht als abschreckendes Beispiel.
Darüber hinaus hat mich am Buch auch der Schreibstil gestört. Das Buch ist bereits in viele, teilweise sehr kurze Kapitel unterteilt, trotzdem weicht die Autorin regelmäßig von ihren Gedankengängen ab und beschreibt irgendwelche andere Begebenheiten, bevor sie zum eigentlichen Thema des Kapitels zurück findet. Diese Abschweifungen sind wohl teilweise als Hintergrunderklärung gedacht, doch für den Lesefluss stören sie sehr. Gleichzeitig ist die Protagonistin (was in diesem Fall ja auch die Autorin ist) zum Teil furchtbar naiv und weltfremd. Manchmal möchte man ihr zurufen, dass das ja nun nicht ihr Ernst sein kann. Leider ist auch nicht erkennbar, ob sie im Nachhinein ihr Handeln vielleicht auch selbst kritisch beurteilt.
Der einzige Pluspunkt des Buches sind die schönen Landschaftsbeschreibungen. Wenn der Ausblick von den Hügeln rund um die Farm geschildert wird, wünscht man sich, das Ganze mit eigenen Augen sehen zu können. Leider werden diese schönen Eindrücke immer sehr schnell wieder von Äußerungen über das Wesen der Einheimischen gestört.