Rezension

Herrlich amüsant

Bernie und Chet - Spencer Quinn

Bernie und Chet
von Spencer Quinn

Inhalt

Detektiv Bernie und sein Hund Chet haben ein Problem: es passiert nichts, niemand kommt zu ihnen, um sie um Hilfe zu bitten und langsam wird das Geld knapp. Es muss unbedingt ein neuer Fall her, und zwar schnell! Als hätte der Himmel sie geschickt, taucht kurz darauf Cynthia Chambliss in ihrer Detektei auf. Voller Sorge berichtet sie von ihrer Tochter Madison, die verschwunden sei. Keine Nachricht, kein Hinweis auf ihren Verbleib, von einem auf den anderen Tag war sie einfach weg.
Bernie, der weiß, dass Jugendliche in dem Alter gerne einmal für einen Tag abhauen, ist zunächst skeptisch, ob es sich wirklich um einen neuen Fall handelt. Die taucht bestimmt bald wieder auf, denkt er sich und bittet im Stillen um einen richtigen Fall. Tatsächlich kehrt Madison wieder zurück, doch Chet riecht, dass etwas nicht stimmt.
Auf seinen Schnüfflerinstinkt ist Verlass, denn hinter dem Fall Chambliss steckt tatsächlich mehr als er und sein Herrchen zunächst angenommen haben. Madison verschwindet ein zweites Mal – und dieses Mal kehrt sie nicht zurück. Bernie und Chet stürzen sich voller Eifer in ihren neuen Fall. Können sie das Mädchen finden, bevor ihr etwas zustößt?

Meine Meinung

Schon als Kind habe ich Kriminalgeschichten mit Tieren geliebt, allen voran Oberschnüffler Oswald. Jetzt, einige Jahre später, habe ich meine Liebe für diese Romane neu entdeckt und in Bernie & Chet eine wunderbare Alternative für Erwachsene gefunden.
Chet, der drollige Hund, spielt nicht einfach nur eine wichtige Rolle, er hat die Hauptrolle ergattert. Aus seiner herrlichen verqueren Hundesicht wird uns der Fall erzählt, was an vielen Stellen für den einen oder anderen Lacher sorgt. Vor allem auf seine etwas tollpatschige Art hat er den Leser schnell für sich eingenommen, im entscheidenden Moment weiß er jedoch clever und geschickt zu kombinieren und zu ermitteln. Eigenschaften, die er nicht unbedingt von seinem Herrchen abgeschaut haben kann.
Die Kriminalgeschichte ist eher Nebensache, man sollte also keinen spannenden Entführungskrimi erwarten. Das tolle ist die Interaktion zwischen Bernie und Chet, wie sie miteinander umgehen, was der Hund von seinem Herrchen hält, was sie alles zusammen unternehmen.
Und irgendwo, tief im Unterbewusstsein vergraben, denkt man bei sich: Geht es meinem Tier auch so? Denkt es ebenfalls so über mich? Wie viel weiß es, wie clever ist, was spielt es nur? Obwohl ich mich nicht besonders gut mit Hunden auskenne (ich bin Katzenbesitzerin) hatte ich doch schon den einen oder anderen Kontakt, vor allem durch Nachbarn und ich denke, dass Chet sehr authentisch dargestellt ist. Ob langjährige Hundebesitzer das auch so sehen, weiß ich nicht, ich persönlich finde die Figur sehr gelungen.
Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und durch die Geschichte ein herrlich amüsantes, ungleiches Ermittlerpärchen kennen gelernt. Was die beiden wohl noch alles zusammen erleben werden…?

4 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot ½ Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache ½ Punkt
~*~ Penhaligon ~*~ 351 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-7645-3070-9 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 19,99€ ~*~ Januar 2011 ~*~