Rezension

Herrlich unterhaltsam

Wolfgang muss weg! - Cathrin Moeller

Wolfgang muss weg!
von Cathrin Moeller

~~„Wolfgang muss weg“ ist der Debütroman der Autorin Cathrin Moeller. Das Buch ist im Mira Verlag erschienen und umfasst 299 Seiten.
Das Cover und der „schräge Titel“ des Buches waren der Anlass, an einer Leserunde teilzunehmen.
Sehr aussagekräftig ist schon der Sarg, auf dem fett gedruckt der Titel steht, daneben ein Staubwedel und eine Primel. Was sich die Autorin dabei wohl gedacht hat?
 Wolfgang ist Polizist und der Ehemann von Annemie. Diese hat seit der Hochzeit die Aufgabe, sich um Haus und Mann zu kümmern und beleibt dabei selbst auf der Strecke. Ein paar Pfunde zu viel, einen Kleiderschrank, den die Motten bestimmt meiden und einen durch und durch strukturierten Tagesablauf. Einzig die paar Stunden im Museum, in dem sie arbeitet, bringen etwas Abwechslung in ihr trostloses Leben. Wolfgang hat allerdings wohl noch ein paar kleine Geheimnisse vor seiner Frau und die werden ihm plötzlich zum Verhängnis und ehe man sich versieht, schaut Wolfgang das Gemüse in der Gefriertruhe von unten an……er ist nämlich mausetot. Nur Annemie hat jetzt ein „dickes“ Problem. Wie bekommt sie den toten Ehemann entsorgt und das möglichst unauffällig?
Als sich dann auch noch die Schwiegermutter anmeldet,  die beste Freundin erscheint und Wolfgangs Kumpel Holger auftaucht ist das Chaos perfekt und Annemie muss sich schnell was einfallen lassen. Die biedere Hausfrau wächst bei dieser Aufgabe über sich hinaus.

Der Roman strapaziert an einigen Stellen vermehrt die Lachmuskeln. Flüssig geschrieben mit einem roten Faden, der sich durch das Buch zieht, hat man hier ein lustiges Leseerlebnis für entspannte Stunden. Ein bisschen Krimi, etwas Liebesroman und ansonsten heitere Lektüre, das sind die Zutaten, die Cathrin  Moeller hier verwendet hat.  Manchmal etwas überzogen und weit von der Realität entfernt sind die Handlungen der Protagonisten, dies tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Mann muss es eben nicht so ernst nehmen.
 Annemie ist eine Frau, wie sie wohl in mindestens 5 von 10 Ehen vorkommt. Frustriert  und feministisch verkümmert durch ihren Ehemann, der ein Weib will, die kocht, putzt und ihm die Schuhe und das Bier an die Couch bringt. Von daher finde ich die Hauptprotagonistin gut ausgearbeitet und ihre Entwicklung nach dem Tod des Gatten nur realistisch. Dabei zur Seite steht ihr ja Dörte, die beste Freundin und das ganze Gegenteil von Annemie. Über sie und Sigrun, die Schwiegermutter, kann man nur herzlich lachen und zumindest Sigrun profitiert ebenfalls vom Ableben des Sohnes.
Von den realitätsfernen Schwächen im Buch mal abgesehen, hab ich mich hier köstlich amüsiert und ich bin gespannt, ob noch mehr Männer in Annemie´s Leben ins Gras …..eh…..ins Gemüse beißen müssen. Ein gelungener Debütroman der Autorin Cathrin Moeller.
Das Buch erhält von mir 4 von 5 Sterne.