Rezension

Hervorragend recherchiert!

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe -

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
von Bettina Storks

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Erst einmal möchte ich auf das wunderschöne Cover eingehen. Man sieht darauf die beiden Hauptprotagonisten Ingeborg Bachmann und Max Frisch in einem Boot und darum schöne, leuchtende Blüten. Ein Prachtstück im Bücherregal.

Wie habe ich mich gefreut, diesen neuen Roman von Bettina Storks in den Händen zu halten.
Mir macht es unheimlich Spaß, Romane über Berühmtheiten zu lesen und dabei im Internet zu recherchieren und anschließend die Gesichter der Protagonisten vor mir zu haben.

Wir reisen in das Jahr 1958, als sich die glamouröse Autorin Ingeborg Bachmann und der Dramatiker Max Frisch das erste Mal begegnen. Es scheint Liebe auf den ersten Blick.
Doch die Liebesbeziehung gestaltet sich schwer, denn Ingeborg Bachmann kann sich nicht so ganz von ihrem ehemals Geliebten Paul Celan fernhalten.
Max ist ein bodenständiger Mann, der mit der Berühmtheit von Ingeborg manchmal seine Probleme hat. Auf der einen Seite liebt er sie abgöttisch und möchte am liebsten rund um die Uhr mit ihr zusammen sein, auf der anderen Seite sind sie oft am Diskutieren, wenn sie beieinander sind.
Max möchte gerne heiraten, doch Ingeborg befürchtet, dann ihre Karriere aufgeben zu müssen. Sie ist ein Freigeist und ein Nachtmensch, möchte ihr Leben so gestalten wie es ihr in den Sinn kommt. Dagegen ist das Leben von Max durchgeplant, was Ingeborg wiederum auf die Nerven geht. Er setzt sich jeden Tag zur gleichen Zeit an seine Schreibmaschine und schreibt dann auch strukturiert, während Ingeborg impulsiv ist, ihre Geldausgaben nicht im Griff hat und mit mehreren Männern in Briefkontakt steht.  Sein strukturiertes Leben und sein Ordnungswahn stoßen bei Ingeborg auf Unverständnis.

Bettina Storks hat mir die beiden Autoren unverblümt nähergebracht. Sie hat einige Zitate der Beiden in ihren Roman eingefügt, was mir sehr gut gefallen hat.
Auch ihre Recherche war wieder genial und die Charaktere wunderbar beschrieben.
Die Kapitel sind immer wieder abwechseln aus der Sicht von Ingeborg Bachmann und Max Frisch geschrieben, so dass es mir möglich war, die Gedanken und Wünsche jedes Einzelnen aufzunehmen und mir ein Bild der Beiden zu machen.

Der Schreibstil von Bettina Storks war wieder farbenprächtig, flüssig und informativ. Wobei ich manchmal so meine Probleme mit dem Leben der Ingeborg Bachmann hatte.

Von mir erhält der Roman 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Außerdem empfehle ich, wie ich es selbst immer halte, wenn ich über Berühmtheiten lese, sich im Internet über diese Menschen zu erkundigen. Es ist nochmal ganz was anderes, wenn man beim Lesen die Gesichter vor sich hat.
Ich möchte mich auf jeden Fall bei Bettina Stork für den aufschlussreichen, sehr gut recherchierten Roman bedanken.