Rezension

Hexenjagd

Das Geheimnis der weißen Mönche - Rainer M. Schröder

Das Geheimnis der weißen Mönche
von Rainer M. Schröder

Bewertet mit 5 Sternen

Es geschah im 17. Jahrhundert. Der junge Fuhrmann Jakob zieht seinen Eselskarren zum Kloster Himmerod, wo er den kranken Bruder Anselm auf seinen Wunsch und für reichen Lohn hinbringen soll. Unterwegs geht es dem Mönch immer schlechter. Zudem muss Jakob auch noch den Karren selbst durch das eisige Schneegestöber ziehen, da sich sein Esel bei einem Sturz den Hals gebrochen hat. Kaum dort angekommen, erfährt er, dass Anselm ein ehemaliger Abt ist, der sein Amt niederlegen musste, und es wird gerätset, was er wohl in Himmerod wollte. Sogleich wird Jakob nach Gesprächen mit dem Bruder ausgefragt, aber bedingt durch seine Krankheit hat dieser kaum etwas gesagt. Er hatte nur unverständliches Zeug gemurmelt, das Jakob nicht verstanden hat. So geschehen auch im Kloster, als Jakob ihn einmal heimlich besucht hat. Auch ein Mönch mit Namen Basilius ist mit seinem Begleiter Henrik Wassmo hier zu Besuch. Basilius rät Jakob, schnellstens zu verschwinden, aber Jakob will unbedingt seinen Lohn, zumal er ja auch wegen Bruder Anselm seinen Esel verloren hat.

Von Trier kommt der Domherr von Drolshagen mit seinem Sekretär und einem Kutscher in das Kloster. Auch der Domherr fragt Jakob aus, glaubt ihm seine Unwissenheit nicht und droht sogar mit der Folter. Der Novize Dominik, der bei Bruder Anselm die ganze Zeit gesessen hat, bis er starb, ist plötzlich verschwunden, und wird in einem Keller tot aufgefunden. Ein Unfall, heißt es, doch Bruder Basilius ist von Mord überzeugt. Nun beschließt Jakob doch noch, zu fliehen. Als er jedoch über die Mauer klettert kann er Rutger Mundt, dem Kutscher des Domherrn, gerade noch mit einer Wunde an der Schulter entkommen.

Elf Tage hat er sich immer wieder verstecken können, doch dann erwischt ihn Rutger Mundt doch noch und es stellt sich heraus, dass er der Henker des Domherrn ist. Jakob wird nach Trier gebracht, wo Mundt ihm unter der Folter Anselms Geheimnis entlocken will. Doch Bruder Basilius kann ihn mit einer List befreien. Es dauert mehrere Tage, bis er wieder gesund ist, um Trier wieder verlassen zu können. Doch durch seine eigene Torheit, hat er den Domherrn wieder auf sich aufmerksam gemacht. Er war trotz Verbot von Basilius, in die Stadt gegangen, und ist über den Sekretär des Domherrn gestolpert, der ihn natürlich erkannt hat. Doch mit einer List gelingt es ihnen, zu fliehen.

Bruder Basilius hat Jakob inzwischen verraten, was es mit dem Geheimnis von Bruder Anselm auf sich hatte. Es ging um zwei Bischöfe, die viele angebliche Hexen verbrennen ließen. Doch dann hat sich schließlich bei ihnen das Gewissen gemeldet, bedingt durch eine Schrift, die der Abt Anselm verbreitet hat, weshalb er auch sein Amt verlor. Diese Bischöfe hatten alles bereut, ihre ganzen Schandtaten aufgeschrieben, und dass sie nicht mehr an Hexen glauben. Und diese Schrift hat Anselm irgendwo versteckt, und der Domherr will sie haben. Jakob gesteht, dass auch seine Mutter seinerzeit zusammen mit einer Freundin als Hexe verbrannt worden ist. Sie müssen die Schrift unbedingt finden....

Werden sie das Versteck vor dem Domherrn finden? Und welche Gefahren müssen sie noch überstehen? Dies alles muss der Leser selbst herausfinden.

Rainer M. Schröder hat hier ein spannendes und fesselndes Buch geschrieben über eine Zeit in der die Kirche sich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Doch er macht auch klar, dass man nicht alle Christen, auch nicht alle Kleriker über einen Kamm scheren darf, denn es gibt solche und solche. Auf jeden Fall hat mir das Buch sehr gut gefallen, hatte es doch Spannung von Anfang bis zum Ende. Sehr zu empfehlen.