Rezension

hinterlässt bei mir den Wunsch, noch kritischer zu sein, auch dem Autor gegenüber

Verheimlicht – vertuscht – vergessen 2022 -

Verheimlicht – vertuscht – vergessen 2022
von Gerhard Wisnewski

Bewertet mit 3 Sternen

verheimlicht, vertuscht, vergessen, was 2021 nicht in den Zeitungen stand.

 

Zum 15. Mal befasst sich Gerhard Wisnewski kritisch mit Ereignissen, die sich im vergangenen Jahr zugetragen haben sollen. Wie in seinen bisherigen vvv-Büchern hinterfragt der Autor die Medienberichte und kontert mit Fakten, die oft ein ganz anderes Bild ergeben wie zum Beispiel bei dem „Sturm“ auf das Kapitol in Washington vom 6. Januar 2021. Obwohl die Methoden, wie er zu „seinen“ Ergebnissen kommt, manchmal etwas unklar erscheinen.

In bekannter Herangehensweise recherchiert er emsig und gibt viele Quellen an. Zu den Folgen des Lockdowns in Indien schreibt er, dass mindestens 75 Millionen Inder dadurch zusätzlich in die Armut abgerutscht sind und die indische Wirtschaft im Jahr 2020 um 10,3 % geschrumpft ist.

Ein weiteres Beispiel ist der unerwartete Tod von Tansanias Präsident Magufuli. Dieser weigerte sich aufgrund von Bedenken in seinem Land Corona-Impfungen durchführen zu lassen. Magufuli verstarb plötzlich mit 61 Jahren an Herzversagen. Eine Woche nach dessen Tod begannen in Tansania die Corona-Impfungen. Dies war nicht der einzige afrikanische Staatschef, der im Zusammenhang mit der Coronakrise das Zeitliche segnete.

Hin und wieder bringt Wisnewski auch seine eigene Meinung mit ein und lässt der Leserschaft wenig Spielraum für eine sachliche Beurteilung. Er vergleicht Dschingis Kahn mit der Partei Bündnis 90/Die Grünen, da seine Massenmorde an rund 40 Millionen Menschen zur Aufforstung der entvölkerten Landstriche beigetragen haben sollen und somit zum Abbau von CO2. Allerdings ist Dschingis Khan schon lange tod und diese Ereignisse fanden nicht 2021 statt.

Jedes Kapitel in Wisnewskis Buch befasst sich mit Ereignissen und Themen der jeweiligen Kalendermonate von Dezember 2020 bis November 2021. Die Übersichten für jeden einzelnen Monat lesen sich wie Inhaltsangaben. Es werden aber nur die fett gedruckten Überschriften im Kapitel behandelt, die anderen nicht. Das ist etwas verwirrend für Erstleserinnen und Erstleser. Das Buch an sich ist durchaus informativ, hat aber das Potenzial für Verbesserungen. Das hätte der Autor schon lange erledigen können. Wisnewski betreibt auch im Internet eigene Nachrichtenkanäle, in denen er über eine Vielzahl von täglichen Ereignissen berichtet. Sicher auch über jene, die er in seinem Buch behandelt. Nur hier kann die Leserschaft seine Auswahl nicht so recht nachvollziehen.

Klar ist, wie jedesmal, dass nicht alles, was täglich auf der Welt passiert, Eingang in die Medien, wo auch immer, findet. Das Publikum ist verschieden, der Wunsch nach Informationen unterschiedlich. Das dieses gesteuert wird von den Redaktionen, muss auch bewusst gemacht werden. Aus einer Vielzahl von Themen, kann nur ein Bruchteil überhaupt verarbeitet werden.

Der Schreibstil hat sich im Lauf der Zeit nicht groß geändert, die Kapitel sind verständlich könnten aber noch viel ausführlicher sein, wenn der Autor sich auf wenige Themen beschränken würde. Gut ist, dass seine Quellenangaben nachvollziehbar sind.