Rezension

Hirngespenster

Hirngespenster - Ivonne Keller

Hirngespenster
von Ivonne Keller

Bewertet mit 5 Sternen

Ivi ist Mutter einer vorwitzigen 15jährigenTochter und hat die alltäglichen Probleme mit ihr. Auch ihre Mutter Lotta hilft nicht gerade dabei, den Haussegen gerade zu halten und so kommt es immer wieder zu Reibereien. Während Ivi sich damit herumschlagen muss, einem Zeitschriften-Verlag unter falschem Namen gerecht zu werden, kämpft ihre Tochter mit einem anderen Problem, dass ihre Zukunft komplett auf den Kopf stellt. Und nicht nur ihre, auch Ivi ist davon betroffen: denn wer ist denn mit 35 bitte schön schon Oma?

Sylvie Wolff ist bekannt für ihre Werwolf-Romane, die alle einen witzigen oder auch nachdenklichen Touch haben. Mit diesem Roman begibt sie sich nun in ein anderes Genre und der Stilwechsel ist richtig gut gelungen. Da ich eigentlich kein ChickLit lese, war ich erst skeptisch, wurde dann jedoch mit einer witzigen, spritzigen und vor allem gefühlvollen Geschichte belohnt, die sich wunderbar lesen lässt.

Die Hauptperson Ivi ist mit ihren 35 Jahren noch jung, obwohl sie selbst eine 15jährige Tochter hat. Eigentlich läuft alles gut, bis zwei Probleme auftauchen.

Ein Handlungsstrang dreht sich um Ivi selbst, die durch eine Bewerbung unter falschem Namen bei einer Zeitschrift einen Job ergattern will, diesen tatsächlich erhält und nun ein "Doppelleben" führen muss, um diesen Job auch zu behalten. Dies führ zu erheblichen Verwechslungen und die sind teilweise so komisch, dass man Ivi einfach nicht böse sein kann.
Der zweite Handlungsstrang dreht sich um Ivi's Tochter, die durch einen kurzen Moment Vergnügen Ivi zur Oma macht.

Ich habe oft schmunzeln müssen, wurde auch oft nachdenklich und konnte mich sehr in Ivi hineinversetzen. Durch die witzigen Momente in Ivi's Leben, ihrem Hang, es allen gerecht zu machen und natürlich auch durch ihre Fürsorge für ihre Tochter und ihr Enkelkind liest man sich in eine Geschichte ein, die einem dann auch mal zum Nachdenken anregt. Wie ist es, wenn ein junges Mädchen, das sein ganzes Leben noch vor sich hat, plötzlich selbst zur Mutter wird und nun eine Verantwortung zu tragen hat, die es eigentlich noch gar nicht tragen müsste? Ivi versucht jetzt nicht nur ihr "verdrehtes" Leben, sondern auch das Leben ihrer Tochter zu managen und findet dabei mal so ganz nebenbei jemanden, der sich auch mal um sie kümmert.

Es macht Spaß mit Ivi zusammen alles zu durchleben, auch weil man weiß, dass man selbst nicht betroffen ist.

Fazit:
Ein spritziger Roman, der einem zum Lachen und auch zum Nachdenken bringt.

10/10 Punkten.