Rezension

Höllisch spannendes und lustiges Kinderbuch

Luzifer junior - Zu gut für die Hölle - Jochen Till

Luzifer junior - Zu gut für die Hölle
von Jochen Till

Inhalt:
Luzifer junior lebt als Sohn des Teufels in der Hölle und soll den „Laden“ einmal übernehmen. Pech nur, dass sein Papa findet, Luzie sei für den Job noch viel zu lieb. Prompt schickt er ihn zum Praktikum auf die Erde. Denn wo bitte schön kann man das Bösesein besser lernen, als bei den Menschen? So landet Luzie im Sankt-Fidibus-Institut für Knaben. Da soll er sich bei Torben und seiner Bande abgucken, wie man so richtig fies und gemein sein kann. Die Frage ist nur, ob Luzie das überhaupt will!

Meinung:
Nachdem Luzifer zum wiederholten Mal zu viel Gutes in der Hölle getan hat, schickt sein Vater, der Teufel höchstpersönlich, Luzie in ein Internat auf die Erde. Hier soll er lernen böse zu sein. Schließlich soll er in 300-400 Jahren die Hölle leiten und bei diesem Job ist Nettigkeit nicht erwünscht.

Aufgrund des interessant klingenden Klappentextes musste ich dieses Buch einfach lesen und was soll ich sagen: es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite restlos überzeugt. Die Idee rund um Luzifer und sein Leben in der Hölle steckt voller Einfallsreichtum und Witz. Der Vater hat von Technik keine Ahnung, das Haustier kann sich in die verschiedensten Tiere verwandeln und Luzifer ist viel zu nett für die Hölle. Toll fand ich auch, wie die Höllenbewohner bestraft werden. Die Heavy Metall Liebhaber werden z.B. mit Volksmusik bestraft und die Grundlos-Stehenbleiber haben einen brennenden Holzboden in ihrer Abteilung.

Zudem hat der Autor ganz wundervolle Wortkreationen erschaffen, da Luzifers Haustier noch nicht ganz so gut Deutsch sprechen kann. Da wird aus Schokolade Schlotzolade oder aus Unfug Unflug.
Mit viel Wortwitz und Humor schafft der Autor es den Leser zum Lachen und Schmunzeln zu bringen.

Jungen Lesern werden die Themen Freundschaft sowie Gut und Böse näher gebracht. Sie regen zum Nachdenken an. Ich fand das Buch für junge Leser durchaus anspruchsvoll, da wahnsinnig viel passiert und keine Zeit für Langeweile aufkommt.

Luzifer ist der Sohn des Teufels, passt allerdings so gar nicht in die Hölle. Er ist viel zu nett und dazu noch Vegetarier. Jochen Till hat hier einen tollen Protagonisten erschaffen. Besonders lustig wird es, als Luzifer auf die Erde kommt und hier mit einigen Gepflogenheiten total überfordert ist. Warum kann man sich nicht mit Klamotten duschen oder was ist Schokolade?
Auf dem Internat lernt Luzifer dann jede Menge neue Schüler kennen. Die "Guten" wie Aaron, Lilly und Gustav und die eher "Bösen" wie Torben und seine Freunde.
Das Ende macht Lust auf den nächsten Band, der zum Glück schon im September erscheint.

Fazit:
Auf humorvolle Art und Weise bringt Jochen Till uns das Leben in der Hölle näher. Ich fühlte mich zu jeder Zeit wahnsinnig gut unterhalten, daher ist das Buch nicht nur für junge Leser (ab 10 Jahren) ein wahres Leseerlebnis, denn langeweile kommt hier zu keiner Sekunde auf.
Höllisch gute 5 von 5 Hörnchen.