Rezension

Hörbuch - to much drama

Die Bücher, der Junge und die Nacht -

Die Bücher, der Junge und die Nacht
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Eine dramatische und sehr atmosphärische Suche nach familiären Geheimnissen, Büchern und dem Teufel, die der Autor zu einer mega spannenden Jagd durch die Nazi-, 2. Weltkriegs- und Zeit des kalten Krieges verwoben hat.

Die Geschichte wird parallel zu den Zeiten 1933, 1943 und 1970 erzählt, in der jede ihren separaten Erzählenden hat.

Der Erzählton ist sehr getragen und mir zum Teil an Dramatik übertrieben. Dies liegt aber auch an den akribischen Beschreibungen, der Vielzahl der Vergleichen in Personenbeschreibungen und Schilderungen der Kriegsszenarien, die düstere Bilder der damaligen Zeit in filmischer Qualität zeichnen. Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich wohl häufiger die Beschreibungen übersprungen, beim Hören gelang mir dies nicht.
Alle drei Erzählende haben eine gute Betonung und geben besonders in den Dialogen den Personen charakteristische Stimmen.

Stück für Stück setzt sich die Geschichte aus vielen Puzzleteilen zusammen und gewinnt immens an Spannung durch die verschiedenen Zeitebenen. Die Erzählung ist sehr dialoglastig, die Charaktere leider stark schwarz-weiß gemalt und durchlaufen nur wenig Entwicklung. Doch die Atmosphäre und die Suspense sind herausragend und nahmen mich schnell gefangen.

Rückblickend hätte ich es wohl lieber gelesen als gehört, auch wenn die Dialoge im Hörbuch eine besonderes Entertainment waren.