Rezension

Hörbuchrezension: Hamburg 1927 - ein undurchsichtiger, atmosphärischer Fall für Paula Haydorn

Das Kind der Lügen -

Das Kind der Lügen
von Helga Glaesener

Bewertet mit 5 Sternen

Signe von Arnsberg stürmt voller Hysterie die Polizeiwache, weil ihr Hund auf grausame Weise getötet wurde. Wenig später steht sie erneut vor Paula Haydorn: Ihr Kind wurde entführt! Frau von Arnsberg verstrickt sich in ihren Aussagen, widerspricht sich und wird von den Kollegen nicht ernst genommen. Doch in Paula regen sich Zweifel, und sie beginnt, zu ermitteln.

Helga Glaesener ist bekannt für ihre wunderbar recherchierten und sehr real geschriebenen historischen Romane. Und ich finde, auch ihre Krimis sind absolut atmosphärisch, undurchsichtig und stellenweise richtig schaurig. Mit ihrer sympathischen und mutigen Protagonistin Paula kann man sich sehr gut identifizieren und das Dickicht, in welches Paula bei ihren Ermittlungen gerät, ist unglaublich dicht und vielschichtig, und erfordert manchmal einige Konzentration, um am Ball zu bleiben. Genau das macht die Geschichte absolut spannend und unvorhersehbar. Erst wenn sich am Ende der Kreis schließt, kann man aufatmen.

Christiane Marx als Sprecherin ist das Tüpfelchen auf dem i. Sie versteht es, den Protagonisten ihre eigenen Stimmen zu verleihen und die Details so in Szene zu setzen, das großes Kopfkino entsteht!

Mich hat das Hörbuch ausgezeichnet unterhalten und ich kann es jedem Fan historischer Krimis wärmstens empfehlen!