Rezension

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Horror in einer Kleinstadt

Brennen muß Salem - Stephen King

Brennen muß Salem
von Stephen King

King schafft es dieses Mal, den Horror greifbarer werden zu lassen, verliert dabei aber nicht seinen Charme, Alltagsszenen zu Albträumen zu verwandeln...

Dieses Mal habe ich mich an einen Klassiker der Literatur des Kings gewagt und muss sagen: Das war eine klasse Idee!

In diesem Buch passt (fast) alles! Die glaubhaften Charaktere, die realistische und glaubwürdige Atmosphäre, das unheilvolle Böse, das einem schon am Anfang des Buches verfolgt... King hat sich von Bram Stoker inspirieren lassen und dessen Erzählungen in die Gegenwart übersetzt. 
Der Vergleich mit Stoker kommt zweifellos bei jedem Buch, das sich um das Thema Vampire dreht. Besonders wenn ein so renommierter Autor wie Stephen King sein Salz in die Suppe streut. 

Wie jedes Buch von King, lässt einen "Brennen muss Salem" zunächst einmal in das alltägliche amerikanische Leben mit seinen Vor- und Nachteilen eintauchen. Man erfährt viel über die Stadt, die Charaktere, historische Geschehnisse und so weiter... King wäre jedoch nicht King, wenn man nicht unmittelbar das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt. Das wird hier sogar recht deutlich gemacht mit Hilfe des sogenannten "Marsten Hauses". Das Symbol für den VErfall der Stadt und das Schrecken und den Wahnsinn, der die Stadt bereits einmal heim suchte und nun vor seiner Rückkehr steht. 

Ich will nicht allzu viel von der Geschichte verraten. Ich will nur sagen: Wer King kennt, weiß was drin vor kommt. Liebe, Hass, Gemütlichkeit, Horror, pure Angst... King hat dieses Schema verfeinert wie kein anderer und man sollte sich immer merken: "Verliebt euch nicht in die Charaktere" - George R.R. Martin

Was mir allerdings nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass man hier fast schohn plumb drauf gestoßen wird, was genau in Jerusalem's Lot falsch läuft. 
Normalerweise schafft es King, einen bis zum Ende am sogenannten "Edge of the seat" zu halten und man ist sich nie genau sicher, womit man es zu tun hat.
In "Brennen muss Salem" geht er es anders an. Man bekommt ziemlich genau gezeigt, worum es geht, lange bevor es zum "Showdown" kommt. Das ist ungewöhnlich, schafft aber in diesem Buch eine bedrohliche, anhaltende Atmnosphäre, da man als Leser sehr gut hinter die Kulissen schauen kann.

Das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich habe nach dem Aufbau darauf gewartet, dass es einen großen "Endkampf" um die Stadt usw. gibt. Da war das jähe Ende doch etwas antiklimatisch. Aber naja, nobody is perfect...