Rezension

humorvoll und bissig

Sei froh, dass du nicht Joghurt heißt - Nils Heinrich

Sei froh, dass du nicht Joghurt heißt
von Nils Heinrich

Bewertet mit 4 Sternen

„...Dieser quiekende Leberkäse, der schreien kann, ohne Luft zu holen, hat uns vollkommen in der Hand...“

 

Der Autor und sein Freund Heiko feiern gemeinsam Geburtstag. Beide haben die 40 schon überschritten. Doch diese Feier ist anders als die vorhergegangenen. Plötzlich sind statt harter Sachen Kaffee und alkoholfreies Bier gefragt.

Doch dann ändert sich auch das Leben des Autors schlagartig. Er wird Vater. Auf unnachahmliche Weise erzählt er von Schwangerschaft, Geburt und den ersten Lebensjahren mit Kind.

Der Schriftstil ist voller Humor und an vielen Stellen sarkastisch überhöht. Obwohl es in erster Linie um seine Erfahrungen als Vater geht, werden auch viele andere Themen gestreift. Wie schon obiges Zitat zeigt, bestimmt das Kind, wo es langgeht. Manches geht den hoffnungsvollen Eltern nicht schnell genug, anderes wesentlich zu schnell. Einschlafprobleme, Elterngeldantrag, Kinderturnen und die kindliche Sprache werden thematisiert. Ab und an gleitet der Autor in den Bereich der Politik ab. Auch Facebook und Fernsehen werden wiederholt ins Gespräch gebracht. Köstliche Dialoge kennzeichnen das Geschehen. Manchmal wird der Autor schön bissig. Zu meinen Lieblingskapiteln gehörte die Kreuzfahrt mit Kind.

Das Cover mit dem Vogelvater, auf den der hungrige Nachwuchs wartet, passt in seiner humorvollen Art perfekt zum Buch.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es ist allerdings kein in sich geschlossene Handlung, sondern die Beschreibung einzelner Episoden aus dem Leben mit Kind.