Rezension

Ich erkenne Peter Prange nicht wieder

Der Traumpalast -

Der Traumpalast
von Peter Prange

Bewertet mit 1.5 Sternen

Tino, Bankier und Sohn eines Bankiers, verliebt sich in Rahel, eine junge und aus einfachen Verhältnissen stammende Frau, die unbedingt Journalistin werden möchte. Hartnäckig versucht er ihr Herz zu erobern. Doch sie tut sich da schwer. Sie möchte frei sein und selbstständig, möchte sich nicht binden, auch wenn sie sich zu Tino hingezogen fühlt. Der Bankierssohn bringt geschickt die nötigen Finanziers zusammen, interessiert sich für das Filmgeschäft und verfolgt zielstrebig dieses Projekt. Dazu kommen noch viele politische und gesellschaftliche Momente, die zu der Zeit und der Gezischte passen, und sehr gut recherchiert sind.

So weit, so gut. Doch ich verstehe ganz ehrlich nicht, wie dieses Buch ausschließlich positive und begeisterte Stimmen aufweist. [:-k] Der Erzählstil und Charakterdarstellung sind ganz schwach. Peter Prange kann hervorragende, spannende, gut recherchierte Romane schreiben auf hohem Niveau. Dies hier entspricht seiner Art gar nicht. Es liest sich wie ein Roman eines Anfängers, noch simplere Sprache konnte man nicht wählen. Die Kapitel sind sehr kurz, sollte wahrscheinlich dem Spannungsaufbau dienen, hat aber nicht. Die abrupten Enden trugen nicht dazu bei, dass die Geschichte interessanter wurde.

An sich eine nette Geschichte, die leider, sehr gestreckt worden ist. Und es hat mich nicht gefesselt. Ich war enttäuscht. Ich möchte mich aber nicht übermäßig der Kritik hingeben, denn ich habe das Buch zu drei Viertel gelesen, die letzten Seiten nur noch überflogen. Weil diese Erzählart, einfacher geht es nicht, einseitige Charaktere, triviale Handlung und sonderbare Dialoge waren kaum auszuhalten. [[-(]

Es freut mich, dass so viele Leser Freude an dem Roman haben. Ich war nur enttäuscht. Die Fortsetzung wird für mich auf gar keinen Fall geben.

Ich weiß auch nicht, wie es bloß passieren konnte, dass ein Autor, den ich liebe und schätze, so schlecht bei mir angekommen ist. Vielleicht gibt es tatsächlich sowas wie der falsche Zeitpunkt oder doch nur eine schwache Leistung?